Neugierig auf moderne Einrichtung

KROPSTÄDT/MZ. - Das Länderspiel Deutschland (Kinder und Jugendliche) gegen Mexiko (Erzieher) war einer der Höhepunkte am Freitag beim Tag der offenen Tür im Kinderhaus Kropstädt. Die Einrichtung des Albert-Schweitzer-Familienwerkes hatte gemeinsam mit der Tagesgruppe Plossig zum Kinderfest geladen.

Übergeben wurden zuvor einige neue Geräte, die den Spielplatz auf dem Gelände des Kinderhauses komplettieren. Eine große Schaukel und Reckstangen für Klimmzüge, gedacht für die größeren Bewohner, sind angeschafft worden, "aus Eigenmitteln des Familienwerkes", betonte Einrichtungsleiter Horst Schmidt. Neben den dafür nötigen etwa 5 000 Euro war auch Muskelkraft gefragt, zum Beispiel beim Ausheben der Erde und dem Auffüllen mit Sand. "Kaffee und Kuchen sind reichlich da", lud Schmidt die Gäste zum Verweilen und Schauen ein.

Schnell bildeten sich Gruppen, die die Gelegenheit zur Führung durch die Wohnbereiche nutzten. Ein älteres Ehepaar aus Dobien nahm dies wahr. "Wir sind neugierig. Eine Verwandte arbeitet hier, da haben wir uns einladen lassen", erzählten sie. Auch Mitarbeiter des Jugendamtes waren eingeladen, sie besuchten ihre Schützlinge und nutzten die Gelegenheit zum Gespräch mit Erziehern und Eltern.

Ganz bewusst hatte sich Volkmar Nagel den Freitag zum Besuch ausgesucht, um "in Erinnerungen zu schwelgen", wie er sagte. Vor 13 Jahren verließ er das Kropstädter Kinderhaus, um auf eigenen Füßen zu stehen. Interessiert warf er beim Rundgang einen Blick in sein früheres Zimmer, sah sich Therapieraum, Stuben und "Verselbständigungszimmer" an, die jene nutzen, die in absehbarer Zeit ins betreute Wohnen wechseln. Herzlich begrüßte er auch die Erzieher. "Es sind fast alle noch da", staunte der 32-Jährige. "Aber ansonsten hat sich hier viel verändert." Den oberen Bereich kenne er gar nicht. Dennoch habe er viele gute Erinnerungen an seine Jugend hier. "Es war eine schöne Zeit, wir waren wie eine große Familie."

29 Kinder und Jugendliche leben derzeit im Kinderhaus Kropstädt. "Unser nächstes Ziel ist die Vergrößerung des Sportplatzes", sagte Horst Schmidt, der auf Spenden für das Projekt hofft. Bürgermeister Peter Ackermann (CDU) hatte ebenfalls kurz vorbeigeschaut. "Das Haus ist eine Bereicherung", sagte er. Übrigens hat Deutschland gegen die Mexikaner beim Fußball dann doch noch gewonnen. 5:4 lautete der Endstand, für die Teilnehmer gab es einen Pokal und Medaillen.