Neuer Milchvieh-Stall Neuer Milchvieh-Stall: Roboter melken künftig in Globig

globig/MZ - Der Standort ist gut überlegt. Ein Stück weg von den Globiger Wohnhäusern und von möglichen Biotopen zeigen einige Holzpflöcke an: Hier wird gebaut. Die Landwirtschaftliche Betriebsgemeinschaft Lansink GbR aus Globig investiert in einen neuen Stall für Milchvieh, der als Ersatz und Erweiterung dienen wird.
„Nach langer Vorbereitung ist der Tag nun endlich da“, begrüßte Ivonne Lansink am Dienstagnachmittag die kleine Schar der Gäste beim ersten Spatenstich. „Für uns ist es ganz wichtig, dass wir in der Stadt Kemberg die Möglichkeit bekommen zu bauen“, betonte sie. Man wolle die Zukunft herholen, in neue Technik investieren. 6,5 Millionen Euro steckt die GbR in den Neubau. „Ohne Fördermittel“, fügte Gerard Lansink hinzu. In einem Jahr sollen die ersten Kühe am neuen Standort gemolken werden. Drei Jahre Vorbereitung hat es bedurft, um alle Genehmigungen einzuholen, Voraussetzungen zu prüfen sowie Wasser- und Stromanschlüsse vorzubereiten. Geschaffen werden soll ein neuer Stall für 1.000 Milchkühe. Etwa 500 bis 600 Tiere stehen derzeit in einem Stall in Wartenburg, dieser wird mit der Eröffnung der neuen Anlage dann für Jungrinder dienen. In Dabrun stehen derzeit weitere hundert Milchkühe, der dort gepachtete Stall wird nicht weiter betrieben.
Gemolken werden die Kühe in dem neuen Stall nicht mehr im Melkkarussell, sondern von 16 modernen Melkrobotern. Die Kühe, jede mit einem Chip am Halsband, entscheiden selbst, wann sie gemolken werden und traben zur Anlage. Allerdings müssten die Tiere erst daran gewöhnt werden, erklärte Ivonne Lansink. „Damit können wir unser Volumen verdoppeln, was allerdings auch mehr Wissenseinsatz der Mitarbeiter erfordert“, rechnete sie vor. Sie hofft, dass der Milchpreis weiter auf so einem guten Niveau bleibt wie jetzt.
Sowohl Gerhard Schulz, Ortsbürgermeister von Globig, als auch sein Amtskollege aus Wartenburg, Ulrich Zepperitz, begrüßten das Vorhaben. „Ich freue mich sehr darüber. Das ist wieder eine Investition in die Zukunft in unserer Stadt“, lobte auch Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) die ehrgeizigen Pläne. Auch, weil Arbeitsplätze geschaffen werden und damit Perspektiven nicht zuletzt für junge Leute bestehen.
Allerdings sei es nicht einfach, qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen, machte Roswitha Nürnberger deutlich. „Es braucht zumindest eine gute Facharbeiter-Ausbildung“, verwies die Frau aus der Buchhaltung des Betriebes darauf, dass Traktor fahren allein nicht reicht. Ivonne und Gerard Lansink setzen ohnehin auf familiäre Zukunft, der jetzt 18-jährige Sohn Guus soll den Betrieb einmal übernehmen.