Nach Regentanz die Zuckertüten
Trebitz/MZ. - Es ist ein phantasievolles Spiel, das in Trebitz zur Begrüßung der neuen Schüler aufgeführt wird. Die Abc-Schützen werden nach und nach einbezogen. In die Gemeinschaft, in die Schule, ins spielerische Lernen. Was muss ein Indianer können? Schleichen - und schon bewegen sich die Mädchen und Jungen, mehr oder minder leise, durchs Gelände. Die Kriegsbemalung darf nicht fehlen und auch nicht der Regentanz - denn Mutter Erde dürstet nach Wasser. War es das schon? Mitnichten - wenn ein Regentanz Wasser bringt, dann vielleicht ein Zuckertütentanz Zuckertüten? Tatsächlich - riesige Tüten mit Plüschtieren obendrauf wandern aus dem Wigwam in die Hände der 19 Grundschüler, die in Trebitz die erste Klasse bilden.
Sie kommen, wie Schulleiterin Karin Müller berichtet, inzwischen aus zehn Orten rund um Pretzsch, Globig, Trebitz. Und die Schule ist den Jungs und Mädels beileibe nicht neu. Denn schon traditionell arbeiten Kindergarten und Schule zusammen. Sinnfälliger Ausdruck dessen ist das seit Jahrzehnten übliche Ritual, dass Abc-Schützen im Kindergarten mit einem Programm verabschiedet und in der Schule mit einem Programm Willkommen geheißen werden.
Darauf beschränkt sich die Kooperation indes nicht. Früh stand fest, wer die neue Klasse übernehmen wird. Die Lehrerin ist in den Kindergarten gegangen, um ihre künftigen Schützlinge kennen zu lernen, mit ihnen zu spielen, sie zu beobachten, sie hat mit den Eltern Kontakt aufgenommen weit vor Beginn des neuen Schuljahres. Und an Veranstaltungen der Grundschule nehmen die künftigen Abc-Schützen ebenfalls bereits teil - am Sportfest zum Beispiel. "Damit", beschreibt Schulleiterin Müller, "wollen wir etwas gegen Hemmschwellen tun. Wir bauen ihnen eine Brücke."
Die Themen der Willkommensprogramme wechseln übrigens. Die pädagogische Mitarbeiterin der Schule, Kathrin Schulz, die sich auch um die Laienspiel-Arbeitsgemeinschaft kümmert, beweist eine Menge Einfallsreichtum und Liebe zum Detail. Max und Moritz waren schon an der Reihe oder Märchenfiguren, in diesem Jahr sind es die Indianer. Und in leicht abgewandelter Form werden die kleinen Schauspiele später auch anderenorts - etwa vor den Trebitzer Senioren - dargeboten.