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Zählaktion Nabu-Insektensommer Nabu und Stadt Wittenberg suchen Hobby-Insektenforscher

Der Nabu ruft zur jährlichen Inventur auf. Mitmachen kann jeder. Auch die Stadt will wissen, was auf ihren Blühwiesen kreucht und fleucht.

Von Julius Jasper Topp 02.06.2023, 10:55
Eine der Blühwiesen, auf denen Insekten gezählt werden sollen.
Eine der Blühwiesen, auf denen Insekten gezählt werden sollen. (Foto: Marcel Duclaud)

Wittenberg/MZ - Im Jahr 2017 machte eine Studie aus Krefeld Schlagzeilen: In einem Zeitraum von 30 Jahren war die Biomasse der fliegenden Insekten in Schutzgebieten um 75 Prozent gesunken. Als Ursachen gelten die intensive Landwirtschaft, der Klimawandel, Flächenversiegelungen und Pestizideinsatz.

Der Naturschutzbund (Nabu) und die Stadt Wittenberg wollen deswegen zum wiederholten Male wissen, wie es um die heimische Insektenpopulation bestellt ist und bitten hierfür fleißige Hobby-Insektenforscher zur Inventur. „Machen Sie bei der Zählaktion Nabu-Insektensommer mit und leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Insektenforschung“, ruft der Nabu auf. Der erste Teil der Aktion startet am heutigen Freitag und geht bis zum 11. Juni. Anfang August soll es eine weitere Zählung geben.

Forschung im freien Feld

Eine Stunde lang sollen Freiwillige sich einen Beobachtungsraum mit einem Umkreis von maximal zehn Metern heraussuchen und dabei alle Insekten notieren, die ihnen dort begegnen. Dabei soll das Wetter laut Nabu möglichst sonnig, warm, trocken und windstill – so wie derzeit – sein.

Gezählt werden alle Insekten, vermerkt werden soll dabei die größte Anzahl von Tieren einer Art. Das ist theoretisch überall möglich: Auf dem Balkon, im Garten, auf einer Wiese, dem Wald, einem Feld oder in der Nähe von Gewässern. Zur Bestimmungshilfe der verschiedenen Arten können dabei Apps wie „Nabu Insektensommer“, „ObsIdentify“ oder „iNaturalist“ genutzt werden. Wer es mit der Technik nicht so hat, kann natürlich auch auf ein klassisches Bestimmungsbuch zurückgreifen, heißt es vom Nabu.

Empfohlen wird außerdem eine Lupe und eine Kamera, um weniger bekannte Exemplare festhalten und später identifizieren zu können.

Neben dem Nabu sammelt auch die Lutherstadt Wittenberg Daten zu Insekten. Bestimmt werden sollen hier die Insekten auf den städtischen Blühwiesen. Im Rahmen von „Wittenberg naturnah“ hofft die Stadt auf Inventurhelfer auf den mit den Hinweisschildern „Ich bin eine Blühwiese“ gekennzeichneten Flächen.

Zwei Inventuren auf einmal

Die dort gesammelten Daten können dann gleichzeitig an den Nabu und an die Lutherstadt gesandt werden. Möglich ist das etwa, indem man die Meldung an den Nabu abfotografiert oder einen Screenshot macht und diesen dann an [email protected] sendet. Alternativ kann auch an die Nabu AG „Naturnahes Gärtnern“ gemeldet werden.

Weitere Informationen zur Aktion gibt es bei der AG „Naturnahes Gärtnern“ des Nabu-Kreisverbands Wittenberg, unter Telefon 03491/ 409058 (dienstags und donnerstags) oder per Mail an [email protected].

Bestimmungs- und Zählhilfen gibt es auf www.nabu.de, dort können die Beobachtungen gemeldet werden.