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Garten Motto in Bad Schmiedeberger Gärten: Hauptsache bunt!

Frühlingszeit ist Pflanzzeit: Viele Gartenfreunde wollen das Beet oder den Balkon verschönern. Welche Blumen sich dafür eigenen und was man beachten sollte.

15.04.2021, 09:54

Bad Schmiedeberg - Vom Frühling regelrecht beflügelt, zieht es momentan viele nach draußen in die heimischen Gärten. Jetzt ist nämlich die richtige Zeit, um Beete und Balkonkästen fit für den Sommer zu machen und Farbe in den tristen Corona-Alltag zu bringen. Die Gärtnerei „Burggraf“ in Bad Schmiedeberg hat vorgesorgt. Das Gewächshaus steht voll mit knallbunten Petunien und Geranien - ein Blütenmeer in rot, blau, gelb und lila. Mehrere Tausend der schillernden Pflanzen warten dort auf ihre Käufer. Einige davon sogar in einem neuen, noch nie da gewesenen Gewand.

Immer neue Variationen

„Dieses Farbmuster ist ein echter Blickfang. Es erinnert mit seinen weißen Sprenkeln an einen Sternenhimmel“, sagt Bernd Pannier und zeigt auf die lilafarbene Petunie „Night Sky“. Sie ist in diesem Jahr neu hinzugekommen. „Man muss immer neue Kreationen und Variationen anbieten, sonst kaufen die Kunden beim Discounter“, sagt der Inhaber, der schon seit etlichen Jahren die Gärtnerei am Margarethenviertel betreibt.

Ende Januar wurden die kleinen Petunien-Pflanzen eingetopft und herangezogen. Innerhalb von wenigen Monaten haben sie sich zu prächtigen Gewächsen entwickelt. „Wir kaufen nicht die fertigen Pflanzen, sondern produzieren vieles selbst“, erklärt Martin Pannier, Sohn der Inhaber. In einigen Gewächshausanlagen befinden sich Beet- und Balkonpflanzen in unterschiedlichen Wachstumsstadien - mehrere Tausend an der Zahl. „Es wäre jetzt fatal, wenn wir wegen Corona wieder schließen müssten. Dann könnten wir unsere Pflanzen nicht verkaufen“, sagt Martin Pannier.

Während der Zwangspause im Januar und Februar gab es nur vereinzelt Anrufe von Kunden, die Pflanzen oder gebundene Blumensträuße abgeholt haben. „Viele kommen spontan und sehen meist vor Ort noch etwas, das ihnen gefällt“, erklärt der Bad Schmiedeberger. Das war Anfang des Jahres nicht möglich gewesen.

Umso mehr freute es ihn, dass in dieser Saison, die für Gärtnereien erst Anfang März begann, alle Stiefmütterchen restlos verkauft werden konnten. „Die Nachfrage war in diesem Jahr enorm. Damit hätten wir nicht gerechnet“, sagt Martin Pannier, der in der Gärtnerei arbeitet und seine Eltern unterstützt. Im Vorjahr mussten viele Frühblüher auf den Kompost geworfen werden. „Nächstes Jahr kann es wieder ganz anders aussehen und wir bestellen vielleicht wieder zu viel und werden es dann nicht los.“

Dass viele Leute aufgrund von Corona mehr Zeit in ihrem Garten verbringen, hat der gelernte Betriebswirt Martin Pannier bereits im Vorjahr festgestellt. Denn etliche mussten es sich zu Hause gemütlich machen, anstatt in den Urlaub zu fahren. Der Ansturm auf die Gärtnerei war dadurch größer als in den Vorjahren. „Wir hatten einige Anfragen nach Palmen. Aber auch Obstbäume wurden reichlich gekauft“, erklärt Pannier. Für die Obstbäume ist übrigens jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, um sie in die Erde zu bringen. „Im Herbst kann man dann schon mit Früchten rechnen.“

Frost verträgt sie nicht

Wer sich für eine Petunie interessiert und seinen Balkon verschönern möchte, muss einiges beachten. Damit sie den gesamten Sommer über blühen, benötigen sie viel Sonne und Wärme. „Frost - wie in den letzten Nächten - vertragen sie gar nicht“, sagt Martin Pannier. Sein Tipp: Entweder mit dem Einpflanzen noch etwas warten, oder die Kästen mit den Blumen nachts ins Haus stellen. Bei geringen Minustemperaturen ist manchmal auch eine Decke hilfreich, um die Petunien warm zu halten und zu schützen.

Eine zweite Voraussetzung, damit die Petunie lange und kräftig blüht, ist die richtige Wahl der Blumenerde. „Sie sollte tonhaltig sein, damit die Erde das Wasser und die Nährstoffe gut speichern kann“, sagt Pannier. Auch ganz wichtig: Der pH-Wert muss stimmen. Ist der Wert in der Erde zu niedrig, kann sich die Pflanze nur schwer entwickeln. „Einige kaufen billige Blumenerde und fragen sich, warum ihre Pflanze eingegangen ist“, sagt der Bad Schmiedeberger. Und was der Petunie im Endeffekt ganz besonders beim Wachsen hilft: viel Liebe. (mz/Paul Damm)