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Mit Gruselkeks auf Überholspur

Von Marcel Duclaud 05.10.2005, 15:19

Wittenberg/Rahnsdorf/MZ. - Die Plätze zwei und drei gehen an die Interessengemeinschaft Freizeit mit Pferden und Pferdeschutz in Cobbel (Stendal) und Hobby-Pferdehalterin Simone Imgrund (Merseburg-Querfurt). Im Kreis bleibt überdies eine Anerkennungsurkunde - für das Vollblutaraber-Gestüt in Rahnsdorf. Frau Wernicke nannte Sachsen-Anhalt gestern eine vorzügliche Adresse für Pferdefreizeit und Pferdesport. Das sei ein Pfund, mit dem auch die Tourismusbranche zunehmend wuchern könne.

Ihr zweiter Termin hatte nicht mit Tieren, sondern mit der Ernährungswirtschaft zu tun, die aber ob ihres Wachstums ebenfalls ein Grund zur Freude sein dürfte. Beispielhaft steht dafür die Wikana Keks und Nahrungsmittel GmbH in Wittenberg. Wolfgang Fischer hatte die Landwirtschaftsministerin bei der "Grünen Woche" eingeladen. Dass sie in der Tat kam, hat den Geschäftsführer des Unternehmens angenehm überrascht.

Aber er kann ja wirklich auf eine beeindruckende Entwicklung verweisen. Die Umsatzkurve in den vergangenen Jahren kennt nur eine Richtung: nach oben. 1992 war der traditionsreiche Standort am Ende. Fischer übernahm ihn, fing mit vier Leuten an: "Wir haben von 1992 bis 1998 ums Überleben gekämpft." Der Kampf hat gelohnt. Inzwischen zählt das Unternehmen 60 Mitarbeiter, der Umsatz liegt bei sechs Millionen Euro. Die Wittenberger Kekse werden nicht nur in ostdeutschen Landen, sondern inzwischen auch in Dänemark oder Holland, Estland oder Spanien verputzt.

Für den Erfolg führt Fischer zwei Aspekte ins Feld. Zum einen die Investition nicht in die Hülle (das Gebäude also), sondern in moderne Technik - eine für 500 000 Euro in diesem Jahr komplettierte Produktionslinie präsentierte er gestern. Zum anderen wartet die Firma immer wieder mit neuen Produkten auf. Etwa den Gruselkeksen fürs Halloweenfest. Die Produktion läuft derzeit im Drei-Schicht-Betrieb, wurden im vergangenen Jahr 15 Tonnen hergestellt, werden es 2005 50 Tonnen sein. Die Kekskürbisse mit Kakaocreme sind gefragt. Und Fischer weiß: "Wer nicht ständig neue Produkte anbietet, hat langfristig keine Chance."