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Lokführerstreik Lokführerstreik: Stille am Wittenberger Hauptbahnhof

Von Marcel Duclaud 18.10.2014, 08:35
Nichts geht mehr am Wittenberger Bahnhof.
Nichts geht mehr am Wittenberger Bahnhof. Kuhn Lizenz

Wittenberg - Manchmal kommt trotz Streik und gähnender Leere auf den Schienen tatsächlich ein Zug im Wittenberger Hauptbahnhof an, allerdings fährt er nicht, wie angezeigt, weiter. Samstagmittag haben sich einige Reisende hoffnungsfroh am Bahnsteig versammelt, um die Regionalbahn in Richtung Falkenberg zu nehmen - Lukas Herold hatte auf seiner Bahn-App die Verbindung gefunden, 13.52 Uhr wollte der junge Mann nach Jessen fahren. Damit wurde es nichts, immerhin konnten die Bahnkunden auf einen Bus ausweichen, als Schienenersatz-Verkehr.

Ganz ohne Fluchen ging das nicht ab, der Frust ist spürbar. Verständnis für den Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist zunehmend  Mangelware: „Das ist unmöglich, in der Ferienzeit geht das gar nicht. Zahlt uns jemand den Arbeitsausfall?“, fragt Gabriele Pfundheller, die Sonntag dringend nach Gütersloh muss, zur Arbeit. Laut Hotline habe sie keine Chance, die freundliche Frau im Reisezentrum  hat trotzdem eine Möglichkeit gefunden: fünf Mal umsteigen, erhebliche Wartezeit, acht Stunden unterwegs - und alles ohne Garantie. Aber immerhin, die aus Pretzsch stammende Gabriele Pfundheller muss es versuchen.

Keine Freude macht der Streik auch den Taxen unweit des Bahnhofs. Ohne Züge mit ihren Reisenden fehlt die Kundschaft. Zumindest diesmal. „Beim ersten Streik“, erinnert sich Katrin Köcher, „hatten wir viele Fahrten, eine sogar bis nach Halle.“ Am Samstag hingegen mangelt es an Fahrgästen. (mz)

Manchmal kommt ein Zug aus Dessau im Wittenberger Bahnhof an.
Manchmal kommt ein Zug aus Dessau im Wittenberger Bahnhof an.
Kuhn Lizenz