Lesung mit Hardy Krüger Jr. Lesung mit Hardy Krüger Jr.: Oberförster wird zum Autoren

Wittenberg - Es muss etwas Besonderes an diesem Mann sein, wenn an einem Dienstagabend das Stadthaus Wittenberg bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Der TV-Star Hardy Krüger jr. fasziniert die Damenwelt. Der 50-Jährige wird nahezu angehimmelt. Er besitzt Charme, sieht gut aus und seine Stimme versteht der Schauspieler modulierend einzusetzen. Die wenigen „Quotenmänner“ dieses Abends, rund 90 Prozent der Besucher sind Frauen, müssen dies anerkennen.
Aus Forsthaus Falkenau
Ellennore Albers (88) aus Jessen hat sich einen Platz in der ersten Reihe gesichert. Mit ihrer Nichte Uta Theimer zählt sie zu den Verehrern vom „Oberförster“ aus dem Forsthaus Falkenau (2006 bis 2013). Mit dieser Rolle eroberte Krüger die deutsche Fernsehwelt, was ihm eine hohe Quote einbrachte. Aber auch das Geschichtsepos „Stauffenberg“ bescherte ihm eine bedeutende Rolle.
Die Popularität des Namens Krüger (Vater und Sohn) ist unbestritten. „Ich habe bereits von seinem Vater eine Buchlesung im Lutherhotel erlebt“, schildert Frau Albers dies mit Begeisterung und ist voller Erwartung. Um es vorweg zu nehmen, der literarische Einstieg des Schauspielers gelingt.
„Der leise Ruf des Schmetterlings“ lautet der Titel von Krügers Debütroman. Die Protagonisten David und Laura werden in Rom angesiedelt, jene Stadt, die Krüger bei Dreharbeiten in sein Herz schloss. „Die schönste Stadt der Welt“, beschreibt es der Schriftsteller. „Das Chaos, der Lärm, da wo buntes Leben ist, da findest Du auch Sinnlichkeit“, so seine Worte. Man braucht sich nicht verabreden, man trifft sich auf der Piazza. Hier begegnet David Laura, die er als „kleinen Schmetterling“ bezeichnet.
Bereit sein zum Leben
In Rom findet der Wandel des Lebens der beiden Hauptfiguren statt. Beide zuvor mit dem Suizidgedanken spielend, entdecken für sich: „Man muss sich dem Leben stellen und Konfrontationen nicht meiden. Man muss tausend kleine Tode sterben, um irgendwann bereit zu sein zum Leben.“
Wenn Hardy Krüger über die Entstehung des Buches nachdenkt, so ist ein Satz von ihm prägend. „Beim Schreiben habe ich mein eigenes Leben reflektiert und viele Leute haben sich in den Figuren selbst wieder entdeckt.“ Krüger jr. besitzt Talent fürs Literarische. (mz)