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23. Holzskulpturenwettbewerb Kunst aus Holz in Tornau - Teilnehmer, Motto und Programm

Am Wochenende findet der Holzskulpturenwettbewerb statt. Woher die Teilnehmer kommen, welches Unterhaltungsprogramm geboten wird und was mit den Skulpturen danach passiert.

Von Jonas Lohrmann 23.07.2024, 09:58
Bürgermeister von Gräfenhainichen Enrico Schilling, ehemaliger Ortsbürgermeister Udo Reiss, Anton Sehmisch aus Tornau und Vereinsvorsitzender Axel Mitzka freuen sich auf das kommende Wochenende.
Bürgermeister von Gräfenhainichen Enrico Schilling, ehemaliger Ortsbürgermeister Udo Reiss, Anton Sehmisch aus Tornau und Vereinsvorsitzender Axel Mitzka freuen sich auf das kommende Wochenende. (Foto: Jonas Lohrmann)

Tornau/MZ. - Tornau bereitet sich auf eine Veranstaltung vor, die Kunst, Natur und Gemeinschaft in einem lebendigen Spektakel vereint. 24 Künstler aus Deutschland, der Schweiz, Dänemark, Polen und der Ukraine werden sich der erneuten Herausforderung stellen, aus mächtigen Baumstämmen beeindruckende Skulpturen zu schaffen. Bewaffnet mit dröhnenden Kettensägen und kreativer Energie, verwandeln sie die große Wiese an Weichers Mühle in eine Bühne für ihre meisterhaften Werke.

Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem Motto „Wald und Wild gehören zusammen“. Für Axel Mitzka, den Vereinsvorsitzenden der Dübener Heide, ist die Bedeutung klar: „Wir sind ein Waldnaturpark und der Wald ist für uns ein Kommunikationsmittel.“ Dieses inspirierende Motto spiegelt die enge Verbindung zwischen Natur und Kunst wider. Gleichzeitig möchte der Verein an den 2018 gestorbenen Heidemaler Wolfgang Köppe erinnern, der den Wettbewerb ins Leben rief. „Der Geist von Wolfgang ist hier noch immer spürbar“, sagt Mitzka.

Zwei Tage haben die Künstler Zeit etwas zu schnitzen.
Zwei Tage haben die Künstler Zeit etwas zu schnitzen.
(Foto: Jonas Lohrmann)

Familiärer Charakter

Am Freitag reisen die Künstler an. Viele von ihnen kennen sich bereits und nutzen die Gelegenheit, sich auszutauschen. Der familiäre und nicht kommerzielle Charakter des Wettbewerbs sei bei vielen Stammteilnehmern ein besonderer Anziehungspunkt, betont der Vereinsvorsitzende. Nach ihrer Ankunft begutachten die Künstler die Baumstämme. Streit gibt es dabei nicht, gelegentlich schnitzen einige Teilnehmer ihren Namen in den Stamm, um ihn zu „reservieren“. Die Bäume stammen hauptsächlich von Sturmschäden, sodass sie durch den Wettbewerb ein neues Leben erhalten, wie Enrico Schilling (CDU), der Bürgermeister von Gräfenhainichen, erklärt.

Der Startschuss für den 23. Holz-Skulpturen-Wettbewerb fällt am Sonnabend, 27. Juli, um 10 Uhr. Die Künstler haben dann zwei Tage Zeit, um ihre Kunstwerke zu kreieren. Zuschauer sind herzlich eingeladen, den Schaffensprozess hautnah mitzuerleben. „Am ersten Abend kann man schon sehen, was es wird“, bemerkt Mitzka. Ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm sorgt dafür, dass keine Langeweile aufkommt: ein musikalisches Programm zum Nachmittag, eine Schnitzerparty mit der Band Spätsünder, ein Gottesdienst und ein Country-Frühschoppen.

Es gibt verschiedene Preise zu gewinnen.
Es gibt verschiedene Preise zu gewinnen.
(Foto: Jonas Lohrmann)

Für die Wertung dürfen auch Zuschauer abstimmen. So gibt es neben den drei Platzierungen beim Künstlerpreis, bei dem die Akteure einander bewerten, auch drei Platzierungen beim Zuschauerpreis. Die Gäste können bis Sonntag um 14 Uhr ihre Favoriten wählen. Die Preisverleihung findet nach einem Konzert von Schlagersängerin Linda Feller gegen 16 Uhr statt.

Die fertigen Skulpturen bleiben zunächst auf der Wiese und werden im August oder September bei einer Heimat-Auktion versteigert, wie Mitzka der MZ erklärt. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Der Erlös unterstützt den Naturpark, besonders bei sogenannten Mikroprojekten, die ohne Förderanträge realisiert werden können, wie Bürgermeister Schilling betont.

In Tornau findet der Wettbewerb statt.
In Tornau findet der Wettbewerb statt.
(Foto: Jonas Lohrmann)

Mit regionalen Produkten

Neben den Skulpturen erwartet die Besucher ein Heidemarkt mit regionalen Produkten und Kulinarischem. An mehreren Ständen können sich Interessierte rund um die Themen Wald, Jagd und Naturschutz informieren oder einfach ein kühles Helles im Sommerbiergarten der Heide genießen.

„Es ist ein Treffen, wo man mit und voneinander lernen kann“, betont Bürgermeister Schilling. Auch Mitzka unterstreicht: „Es ist keine Profiveranstaltung – das ist ein Lernort.“ Aufgrund dessen nehmen auch dieses Jahr drei Forstlehrlinge vom Sachsenforst teil.

Auf der Holzskulpturenwiese werden die Kunstwerke ausgestellt.
Auf der Holzskulpturenwiese werden die Kunstwerke ausgestellt.
(Foto: Jonas Lohrmann)

Der Holzskulpturenwettbewerb in Tornau ist ein Publikumsmagnet. Jedes Jahr strömen am letzten Juli-Wochenende Tausende Besucher ins Hammerbachtal, um die Künstler mit ihren Kettensägen live zu erleben. Wer dabei sein möchte, zahlt als Erwachsener sieben Euro und für Kinder drei Euro pro Tag. Rund 5.000 Zuschauer werden über das Wochenende erwartet. „Zur Siegerehrung ist der Platz voll“, resümiert Mitzka die vergangenen Veranstaltungen und freut sich auf das Wochenende.