Kultur- und Erlebnisnacht in Gräfenhainichen Kultur- und Erlebnisnacht in Gräfenhainichen: Von Kabarett bis Klassik von Blues bis Celtic Rock

Gräfenhainichen - „Paul Gerhardt wäre stolz auf uns“, da ist sich Michael Walther sicher. Der Gräfenhainichener ist Vorstand des Vereins „Kulturbande“. Zum elften Mal organisiert man die Kultur- und Erlebnisnacht in der Heidestadt. Gewidmet ist sie dem Pfarrer und Kirchenliederdichter Paul Gerhardt, der an einem 12. März geboren wurde, weshalb auch die Veranstaltung immer um diesen Tag stattfindet. In diesem Jahr wäre der Mann 408 Jahre alt geworden. Am Sonnabend steigt die Party.
Choräle stimmen ein
Geboten wird auch diesmal viel - das Programm an den acht Spielstätten reicht von Kabarett bis Klassik, von Blues bis Celtic Rock, über Puppenspiel bis hin zu Chorälen, die einst der Jubilar verfasste. Letztere werden um 18 Uhr auf den Abend einstimmen, intoniert von Bläsern aus Gräfenhainichen, Oranienbaum oder Dessau. Damit wird auch Paul Gerhardt im Programm verankert, über den Vereinsmitglied Wilma Deißner sagt: „Ihm ist dieser Tag gewidmet.“ Bei der Themenfindung für die einzelnen Veranstaltungsorte achten sie freilich darauf, was hineinpasst. Ein Rockkonzert im Paul-Gerhardt-Haus wird es daher eher nicht geben, stattdessen überreicht dort Jochen Spaan Cembalomusik von Bach, Händel und Scarlatti. In der Paul-Gerhardt-Kapelle hingegen ist Roger Pabst als Frank Sinatra zu erleben. „Den habe ich mir gewünscht - und bekommen“, freut sich Deißner, die über die Programmgestaltung sagt, dass sie immer schon nach Ablauf einer Kultur- und Erlebnisnacht von Neuem beginne. Jedenfalls sobald feststeht, ob es weitergeht. Bisher ging es immer weiter, obwohl die „Kulturbande“ für ihre Veranstaltung keine finanzielle Förderung von der Stadt erhalte, sondern Gelder über Sponsoring und den Ticketverkauf generiere. Was diesen Punkt betrifft, so sind Walther zufolge gut 90 Prozent der Tickets bereits weg.
Acht Spielstätten
Sowohl er als auch Deißner betonen aber, dass etwa bei der Touristinformation immer noch Karten erhältlich sind und auch an den Abendkassen nach Restkarten gefragt werden könnte. Und unter Hinweis auf die nach wie vor grassierende Erkältungswelle meint Walther, dass auch noch Karten zurückgegeben werden könnten. Insgesamt sind laut Walther etwa 800 Tickets im Umlauf. Es könnten gewiss mehr sein, denn inzwischen reisen Besucher aus weiten Teilen der Bundesrepublik zur Kultur- und Erlebnisnacht an. Allerdings wollte man nie „mit Gewalt größer werden“, weil beispielsweise die zur Verfügung stehenden Spielstätten eben nur ein bestimmtes Platzangebot aufweisen. Was am Ende zählt und die Kulturnacht zu einem beliebten Ziel macht, sind denn auch die Inhalte. Durchaus möglich, dass Paul Gerhardt stolz wäre. (mz)