Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Eine Zeitreise in die Historie von Kemberg
KEMBERG/MZ/KBL. - Und daneben zum Vergleich ist das Jetzt in Bildern festgehalten. Diese sehen zum Teil gänzlich anders aus, weil Häuser umgebaut oder abgerissen sind, zum Teil hat sich auch verblüffend wenig geändert.
"Kemberg einst und heute" heißt die neue Ausstellung beim Kultur- und Kunstverein, und gestaltet hat sie Günter Böhme. "Wenn ich sammle, dann sammle ich nicht nur für mich", sagt der Heimatforscher und Betreuer des Archivs. 32 Tafeln hat er zusammengestellt, 135 alte und etwa 70 neue Dokumente gegenüber gestellt. Die Ausstellung umfasst nicht nur Fotos, sondern auch alte Zeichnungen, Stadtpläne und Anzeigenseiten aus alten Zeitungen. Diese sind vor allem interessant als Belege, wie viele Handwerksbetriebe und Lebensmittelproduzenten es einmal gab.
Ob Niemitz als beliebtes Ausflugsziel (in Ansichten um 1930), der Stadtmühlteich mit Badeanstalt (aus den 1950er Jahren) oder die Zeichnung des alten Barockturms der Stadtkirche (1856 abgetragen), in allem schlummert die Geschichte der Stadt.
"Selbst Leute, die hier im Ort wohnen, haben so manches vergessen", weiß Böhme und deutet auf verschiedene Fotos auf Weinranken, die früher viel an Kemberger Wohnhäusern zu finden waren. "Kemberg hat auch einen eigenen Weinberg, früher hat die Stadt einen eigenen Winzer gehabt", fügt er hinzu. Zur Eröffnung seien eine ganze Reihe Leute auf ihn zugekommen und hätten gesagt, dass sie alte Fotos hätten. "Das ist auch ein Ziel dieser Ausstellung", so Böhme. "Ins Bewusstsein zu rufen, das, was da ist, zu bewahren."
Die Ausstellung "Kemberg einst und heute" im Stadtturm ist noch bis zum 21. Oktober zu sehen. Geöffnet ist sie freitags, sonnabends und sonntags zwischen 15 und 17 Uhr.