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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Die Kinderlein kommen schon

Von Ulf Rostalsky 02.12.2012, 17:27

SCHKÖNA/MZ. - "Das ist der momentane Stand", erzählt Schulleiterin Renate Puschkasch. Die Lehrerin weiß, dass das Modell Heideschule immer mehr Freunde findet. Die bereits perfekten 14 Anmeldungen lassen Luft nach oben zu. "Ein paar Eltern mehr haben Interesse signalisiert", freut sich Renate Puschkasch. Dennoch möchte sie von einem Selbstläufer nicht reden.

Die Zukunft der Schkönaer Grundschule hängt auch nächstes Jahr vom Wohlwollen der zuständigen Behörden ab. Das zuständige Verwaltungsamt fordert nicht nur eine mindestens zehn Schüler starke Eingangsklasse, die in Schköna zumindest derzeit kein echtes Problem mehr ist. Im Raum steht auch die Gesamtschülerzahl. 40 werden momentan verlangt, diskutiert wird bereits über die Zahlen 60 und 80.

"Schaffen wir derzeit nicht", redet Renate Puschkasch nicht um den heißen Brei herum. Momentan lernen in der ersten und dritten Klasse zusammen 20 Mädchen und Jungen. "Wir können nur hoffen, dass die Schule weitermachen darf", sagt Kathrin Brenner, die sich stark machen möchte für die Schkönaer Einrichtung. "Sie hat einfach ihre Vorzüge. Alles ist überschaubar. Das ist für die Kinder sicher nicht die schlechteste Variante."

Das Licht im Turm der benachbarten Schule beleuchtet nicht nur den vierten vom Förderverein der Grundschule und Kita auf den Weg gebrachten Weihnachtsmarkt. Die Schkönaer deuten es auch als Zeichen der Hoffnung. "Eine Schule gehört einfach ins Dorf", ist Fördervereins-chefin Katja Uhlig überzeugt. Elsa Klöpzig pflichtet ihr bei. Die fast 92-Jährige nutzt den Markt, um ihre alte Schule noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Schule, sagt sie, war immer wichtig in Schköna. Die Seniorin plaudert über den Unterricht in längst vergangener Zeit. Zwei Klassen habe es in den Dreißigern gegeben. "Wir haben was gelernt."

Mädchen und Jungen der Schkönaer Heideschule sind nicht im Nachteil. Statistiken belegen, dass gut 70 Prozent der Schüler nach Ende der Grundschulzeit ins Gymnasium wechseln. Das ist ein Wert über der Norm. Auch Paul Plüschke hat den Wechsel hinter sich gebracht. Der Söllichauer lernt jetzt im Gräfenhainichener Gymnasium, schaut aber gern beim Weihnachtsmarkt in seiner alten Schule vorbei.

Paul Plüschke möchte Geschäfte machen. An seinem Stand gibt es Honig in allen Varianten: zum Essen und in Kerzenform. "Könnte besser laufen", plaudert der Zehnjährige angesichts harter Konkurrenz. Auf dem Markt gibt es Bücher, Weihnachtsgestecke, Möglichkeiten zum Basteln und natürlich reichliche Gaumenfreuden. Der Erlös soll zu großen Teilen dem Förderverein zukommen. Konkrete Projekte nennt Katja Uhlig nicht. Es gebe aber auch sonst immer was zu tun. "Wir steuern zum Beispiel regelmäßig was für die Theaterfahrten bei", erzählt die Frau, deren Söhne ebenfalls in Schköna das Laufen lernten.