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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Besinnlicher Lichtermarkt

Von RAINER SCHULTZ 27.11.2011, 19:13

WITTENBERG/MZ. - Die Piesteritzer sind dafür bekannt, ein selbstbewusstes Völkchen zu sein. Sie identifizieren sich gern und nicht ohne Stolz mit ihrem Ort, der 1950 nach Wittenberg eingemeindet wurde. 650 Jahre Piesteritz war in diesem Jahr Anlass für ein großes Jubiläumsfest, das am Wochenende mit einem eher besinnlichen Teil, dem 1. Piesteritzer Adventslichtermarkt, seinen Abschluss fand.

Piesteritzer sind zu begeistern

Der Verein "Herbstzeit" in Kooperation mit der Bürgerinitiative "Pro Piesteritz" hatte den Markt organisiert. Verbündete waren rasch gefunden. Dazu zählten die Wittenberger Bürgerwehr, der Pflug e. V. und Youth e. V. Zwei Tage vor der Eröffnung hatten die Bürgerwehr und der Youth e. V. bereits begonnen, den Schillerplatz zu schmücken und die etwa 20 Hütten und Zelte aufzubauen. "Wir hatten anfangs das Vorurteil, dass die Piesteritzer nur schwer hinter dem Ofen hervorzulocken wären. Das Gegenteil war der Fall", freut sich Gesine Acker, die den kulturellen Part zu verantworten hatte.

Gleich mit der Markteröffnung am Freitag gegen 16 Uhr entstand festliche Atmosphäre. Das Bläserensemble der Schlosskirchengemeinde unter Klaus Vogelsang intonierte "Oh Bethlehem du kleine Stadt". 200 bis 300 Besucher versammelten sich um die kleine Bühne. Sarah Hansen und Natalie Lutz, als Schneeprinzessinnen gekleidet, verteilten Liederzettel. Dirigent Jürgen Simon brauchte die Besucher nicht lange zum Mitsingen zu animieren. Es klappte auf Anhieb. Der Kanon "Hört die Weihnachtsglocken" aus 200 Kehlen gesungen, bot ein Novum für Piesteritz - die Fischerchöre in Miniaturausgabe.

Lorbeer hätte seine Freude

Unter den Mitwirkenden waren auch der Nachbarschaftstreff-Chor, der Verein Herbstzeit e.V. und der Volkschor Reinsdorf. Wann hat das der Schillerplatz je erlebt. Der Schriftsteller Hans Lorbeer, von 1945 bis 1950 Bürgermeister der Gemeinde, hätte seine wahre Freude an diesem imposanten Bild gehabt. Katrin Köcher, Mitglied der Bürgerwehr, meinte: "Unser 30 Mitglieder umfassender Verein fühlt sich wohl hier, vor allem wegen der familiären Atmosphäre." Der Youth e. V., gegründet 2009, trat den Beweis an, dass auch generationenübergreifend gefeiert werden kann. Einer der Mitglieder meinte: "Wir sind mit ganzem Herzen Piesteritzer. Das ist unser Kietz, in dem wir auch Konzerte mit organisieren. Es war selbstverständlich, dass wir unsere Hilfe eingebracht haben."

Der singende Weihnachtsmann am Freitag oder das Kinderprogramm von Frank Pflug am Samstag fehlten ebenso wenig, wie der Auftritt der Kita "Spielkiste". Märchenzelt und Labyrinth fanden ihr kleines Publikum. Der Chor "Aljonuschka" entführte mit seinen Liedern in die Weiten Russlands. Glühwein, Kaffee und Kuchen selbst bereitet, verwöhnte den Gaumen der Besucher des Adventslichtermarktes, von denen einer meinte: "Ein tolles Ambiente, eine perfekte Organisation und vor allem einmal nicht die ausgetretenen Pfade von einem Weihnachtsmarkt."