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Kemberg bereitet den Bau des Kunstrasenplatzes vor

Von ANDREAS RICHTER 25.06.2010, 18:06

KEMBERG/MZ. - "Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Wittenberg befürwortet die anteilige Förderung zur Errichtung eines Kunstrasenplatzes des SV Rot-Weiß Kemberg durch den Landkreis mit einem Betrag in Höhe von 10 000 Euro, vorbehaltlich der haushaltsrechtlichen Genehmigung für das Jahr 2010 und vorbehaltlich der Bereitstellung der weiteren beantragten öffentlichen Zuwendungen und der Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt. Der Landrat wird beauftragt, über die Genehmigung einer außerplanmäßigen Aufwendung den Anteil des Landkreises sicherzustellen."

Diese zwei Sätze waren es, die am Ende der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses des Kreistages am Donnerstagabend zum Beschluss standen, und die so auch einstimmig akzeptiert wurden. In Kemberg kann man sich nun auf den Baustart des neuen Kunstrasenplatzes vorbereiten.

Ein reiner Selbstläufer war die Zustimmung gleichwohl nicht. Kembergs Sportvereinspräsident Bernd Geipel, Gast der Sitzung, musste sich einige Zeit gedulden, bis die Diskussion beendet war. Denn Ausschussvorsitzende Christine Golly (CDU) und ihr Gremium machten es sich nicht einfach, ließen sich auch nicht von der Erkenntnis, dass die Kemberger nur dann bauen können, wenn der Landkreis mitzieht, unter Zwang setzen. Immer wieder kam zum Ausdruck, dass man aufgrund der angespannten Haushaltslage Bauchschmerzen habe. Golly betonte deutlich: "Es ist heute eine Einzelfallentscheidung, und für die Zukunft müssen wir uns jetzt Gedanken machen, wie wir mit solchen Dingen verfahren." Sprich, der Ausschuss plädierte auch dafür, für die Förderung von Sportstätten ab dem Etat 2011 wieder eine eigene Haushaltsstelle einzurichten, vorbehaltlich eines Sportstättenplanes.

Doch dies ist noch Zukunftsmusik, diesmal ging es um Rot-Weiß Kemberg. Bernd Geipel hatte einige Fragen zu beantworten. Wie die von Cornelia Freygang. Sie wollte wissen, inwieweit der Kunstrasenplatz auch außerhalb des Vereinslebens genutzt werden könnte. "Neben unseren sieben Nachwuchsteams mit Kindern aus immerhin 20 Orten sollen auch die Schule und der Jugendclub Nutzungsmöglichkeiten erhalten", so Geipel. Ein wenig verwunderte schaute nicht nur er drein, als Winfried Melzer, beratendes Ausschussmitglied, das Wort ergriff. "Ich spreche nicht als Privatperson, sondern als Präsident des Kreissportbundes. Und in dieser Funktion sage ich ehrlich, dass wir als KSB mit dem Prozedere nicht ganz einverstanden sind. Denn es ist doch heute letztlich ein politisches Votum, wonach der bittere Beigeschmack bleibt, dass im Nachgang etwas legalisiert wird, was zuvor auf einer rechtlichen Grundlage abgelehnt worden war. Ich kann daher andere Sportvereine verstehen, die dies nicht nachvollziehen können."

Letztlich gab es aber die Zustimmung, Bernd Geipel meinte danach, "dass mir heute ein großer Stein vom Herzen gefallen ist". Nun muss der Nachtragshaushalt abgewartet werden, danach dürfte es losgehen. Geipel kann daher noch keinen konkreten Termin der Bauarbeiten benennen, "wir stehen aber in den Startlöchern. Ich denke, dass wir zwar in den Herbst hineinarbeiten werden, beendet wird das Projekt aber auf jeden Fall in diesem Jahr".

Um den Eigenanteil in Höhe von 160 000 Euro macht sich der Präsident keine Sorgen. "Wir sind auf dem besten Wege, die Summe zu beschaffen, daran wird es nicht scheitern." Ein Weg, finanzielle Mittel zu binden, ist die Aktion "Kunstrasenplatz", bei der symbolisch Flächenteile verkauft werden.