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Karneval in Gräfenhainichen Karneval in Gräfenhainichen: Roter Teppich für die wahren Stars

Von Ulf Rostalsky 31.01.2016, 17:17
Mit dem Schuss aus der Konfetti-Kanone durch die Prinzengarde wird die Veranstaltung zur 42. Session des GCC eröffnet.
Mit dem Schuss aus der Konfetti-Kanone durch die Prinzengarde wird die Veranstaltung zur 42. Session des GCC eröffnet. thomas klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Die Narren des Gräfenhainicher Carneval Clubs (GCC) kennen keine Scheu. Sie preschen vor, wenn andere längst den Rückzug angetreten haben. Sie waren da, als der Weltuntergang drohte, feierten das Grauen in der Nacht. Jetzt aber setzen sie allem die Krone auf. Der GCC spielt sich mitten hinein in die große Welt und rollt den roten Teppich aus. „Glizzer, Glämmer, GCC. Goldenes Hän(i)chen Ojeh“ ist das Motto der 42. Session - Stars, Sternchen, begehrte Preise inklusive.

„Andere haben die Goldene Henne. Wir haben das goldene Hähnchen“, erklärt GCC-Präsident Frank Hünsche. Die Jecken aus der Heide nehmen den Kampf auf mit den Preisverleihungen in den Metropolen. Berlin? Gräfenhainichen! Zumal hier der Bär steppt. Matthias V. und Meike I. führen das närrische Volk durch eine turbulente Zeit. Nie zuvor klickten im Hänicher Carneval so oft die Fotoapparate. Die Jecken machen das Spiel mit. Der rote Teppich ist Pflicht für jeden Galabesucher. Der erste Schritt kostet Überwindung. Der zweite macht Spaß. Beim dritten Schritt ist alles längst Gewohnheit. Gekonnte Pose und ein Lächeln im Gesicht. Das Volk ist bereit für das Blitzlichtgewitter.

Nicht ohne Grund. Gleich vier Goldene Hän(i)chen gibt es zu gewinnen. Die Kategorien haben es in sich. „Don’t worry, be Hippie“, „Fürsten der Finsternis“, „Länder und ihre Gewänder“ sowie „Charmant und sexy“ sind das Maß der Dinge. Das Publikum entscheidet über Sieg und Niederlage. „Das macht allen Spaß. Das ist Mitmachfasching“, meint der Präsident und zieht ein erstes Fazit der auf ihren Höhepunkt zusteuernden Session. Die Veranstaltungen sind gut besucht wie lange nicht. „Schon zum Auftakt war alles ausverkauft.“

Für GCC-TV um Stilikone Claus Feldstein und den mit Spürsinn der Extraklasse ausgestatteten Reiner Schund sind die Rekorde der Session indes nicht mal eine Randnotiz. GCC-TV kleckert nicht, seine Macher klotzen. Sie brauchen keine Stars, weil sie selbst welche sind. Und deshalb trauen sie sich, was andere nicht machen. Sie hauen drauf und haben in Gräfenhainichen so viel Stoff wie noch nie. Da führt ein Fahrradweg mitten durchs Verkehrsschild. Hänicher sind findig. Oder einfach nur verrückt? Feldstein und Schund sind auch im siebten Jahr des GCC-TV dran am Geschehen. Sendepause nach Aschermittwoch Fehlanzeige. Zur Kultur- und Erlebnisnacht am 12. März wird im GCC-eigenen Domizil in der Grünen Gasse noch einmal ordentlich aufgetischt. Vier Stunden Feldstein und Schund pur. Wenn das keine Ansage ist!

Noch aber toben die Narren. Die Männer des Elferrats werden zu Bodygards und begleiten die Majestäten, dazu James-Bond-Titelmusik. Aber was ist das im Vergleich zum Dauerbrenner um die drei Haselnüsse und ein Aschenbrödel? Die Narren haben es drauf. Sie lassen die Schlümpfe aufmarschieren und den rosaroten Panther tanzen. Sie sind die wahren Stars. „Werft die Gläser an die Wand, Russland ist ein schönes Land.“ Humor kennt keine Grenzen. (mz)