Jumpstyle in Wittenberg Jumpstyle in Wittenberg: Nichts für zarte Ohren, aber für flinke Beine
Wittenberg/MZ - Techno-Beats im 120-Dezibel-Bereich beherrschten am Samstag den ganzen Tag über die Wittenberger Stadthalle. Nichts für zarte Ohren. Jumpstyle - so heißt die Jugendszenesportart, die deutschlandweit mittlerweile eine große Fangemeinde vereint. 180 der Besten von ihnen trafen sich am Wochenende beim Deutschland-Cup in der Lutherstadt und sie alle waren am Ende voll aus dem Häuschen. Die Begeisterung der Akteure übertrug sich auch aufs Publikum. Bevor es jedoch dazu kam, hatte Cheforganisator Ronald Trocha sprichwörtlich bis zur letzten Minute um das Zustandekommen der Veranstaltung bangen müssen. Reichen die Sponsoren?
Wie eng ist mein Finanzbudget? Das alles bescherte ihm schlaflose Nächte, aber auch seiner Frau Monika, die hinter den Kulissen für die Versorgung zuständig war. - Ende gut alles gut. Das 30-köpfige Organisationsteam ließ nichts anbrennen. Und die Aktiven aus Göttingen, Oberhausen, Berlin, Bad Harzburg, Lehrte, Dresden, Wolfenbüttel und der deutschen Jumpstylehochburg Georgsmarienhütte (Niedersachsen) waren sich einig: Wittenberg hat sich am Wochenende in der Szene einen Namen erworben.
Lob von den Gästen
„Eine tolle Veranstaltung! Überschäumend die Stimmung. Das Größte, was ich in unserer Sportart je erlebt habe“, lobte etwa Sven Leber von den Chemnitzer „Nischelhuppern“ das gesamte Flair und das Organisationsteam. „Ich bin im Finale“, brüllte es sein Mannschaftskamerad Felix Wohlrabe förmlich heraus und war vor Euphorie kaum zu bremsen.
Aber stopp mal, was genau ist eigentlich Jumpstyle? Die 14-jährige Sandra Pötzsch weiß darauf natürlich eine Antwort. Soeben hat sie für die „Free Infinity Dancers“ Wittenberg den 5. Platz erkämpft und ist noch ganz außer Atem. „Jumpstyle das sind eine gute Choreografie, bestimmte Schrittfolgen, viel Kondition und tägliches Training bei Techno-Beat. Dann ist es am Ende wie eine Sucht, die einen nicht mehr los lässt. Es ist einfach cool“, beschreibt sie ihre Sportart, der sie ihre ganze Freizeit opfert. Ihr großes Ziel lautet: Teilnahme an den deutschen Meisterschaften am 22. Juni in Oberhausen.
Mit dabei ihr 51-jähriger Trainer Ronald Trocha, der dann selbst an den Start gehen wird. „Es mag vielleicht kurios klingen, mein Sohn Nico trainiert mich für diesen Höhepunkt“, meint schmunzelnd Vater Trocha, der am Samstag immer wieder wie ein Wirbelwind durch die Halle fegt und die Organisationsfäden fest in der Hand hält.
Jury hat es nicht leicht
Sprecherin Kerstin Albrecht heizt unterdessen die Stimmung in der Halle kräftig ein. Da hält es keinen mehr auf den Plätzen. Die dreiköpfige Jury hat es nicht leicht, die solo oder als Gruppe oder Formation tanzenden Sportler zu bewerten. Die jeweilige Platzziffer liefert in der Summe das Ergebnis und das fällt auch aus Wittenberger Sicht nicht schlecht aus (siehe „Siege und Plätze“).
Präzisionsarbeit leistete Sebastian Schaefer aus Oberhausen am PC. Für die Auswertung zuständig, lieferte er im Minutentakt komplette Ergebnislisten. Das brachte ihm ein besonderes Lob ein.