Jumpstyle für Rekordjäger Jumpstyle für Rekordjäger: Weltrekordversuch scheitert in Wittenberg

Wittenberg - Gescheitert ist der Weltrekordversuch in Wittenberg, 2 000 Menschen im Jumpstyle sieben Minuten lang tanzen zu lassen. Nur wenige Zuschauer und noch weniger Mitwirkende außer denen des gastgebenden Vereins „Free Infinity Dancers“ hatten sich am Sonnabend ab 10 Uhr bis zur angesetzten Zeit für den Rekordversuch 13 Uhr am Arsenalplatz der Lutherstadt blicken lassen. Am Ende tanzten knapp zwei Dutzend Kinder und Jugendliche die geforderte Schrittkombination, es hätten eigentlich knapp hundert Mal so viel sein müssen.
„Das sah den ganzen Tag noch nicht gut aus“, versuchte Organisator Ronald Trocha seine Enttäuschung in Worte zu fassen. Bis Mittag standen die Tänzer nebst DJ und Ordnern so gut wie allein auf dem Platz, zeigten immer wieder die einfachen Schritte. Aber der große Zulauf wollte sich nicht einstellen. Das sei besonders schade für die Kinder und Jugendlichen, die etwas auf die Beine stellen wollen, konnte Trocha die fast gänzlich ausbleibende Anteilnahme nicht verstehen. „Da fehlen mir die Worte. Die Leute regen sich hier auf, dass sich immer alles um Luther dreht. Aber uns dann so im Stich zu lassen, das ist enttäuschend“, befand er. „Wir wollen, dass in Wittenberg mal was anderes stattfindet, etwas mit Spaßfaktor.“ Das sei komplett gescheitert.
Enttäuschung groß
Noch 2012 hatten über 1 200 Leute auf dem Wittenberger Markt getanzt, um einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde zu erhalten (was letztlich nicht gelang). Die Veranstaltung damals fand im Rahmen eines großen Tanzfestes statt, der Markt war ohnehin gut besucht. Diesmal hatte der Vereinsvorsitzende versucht, die Menschen in und um Wittenberg einzig und allein für den Weltrekordversuch zu mobilisieren. Auch bei den Tänzern war die Enttäuschung groß. „Wir hatten schon gehofft, dass die Stadt hinter uns steht“, sagte Sandra, 16 Jahre alt. „Aber irgendwie hatte ich schon damit gerechnet, dass es nicht klappen könnte. Wir wissen auch nicht, woran es liegt.“ Vielleicht liege es am Ort, mutmaßte Nico, 17 Jahre alt. Der Markt sei wohl zentraler.
Die beiden Aktiven und die anderen aus dem Verein wollen sich jedoch nicht unterkriegen lassen. Sie fahren unter anderem am 20. Juni zu den Deutschen Meisterschaften, wo sie in der Vergangenheit schon etliche Titel geholt haben. Ronald Trocha, der im Vorfeld des Rekordversuchs noch gehofft hatte, neue Mitglieder für den Verein werben zu können, zeigte sich ernüchtert. „Wir werden hier nichts wieder veranstaltet“, lautete sein Fazit. „Aber wir kämpfen weiter um Siege.“ (mz)