Deutsches Rotes Kreuz Julia Mantei: Welche wichtige Aufgabe die Wittenbergerin bei Festivals auf Ferropolis hat
Julia Mantei ist Rotkreuzlerin – haupt- und ehrenamtlich und demnächst wieder beim Festival Splash in Ferropolis. Was es über sie zu den Stichworten Bagger, Berufung und Bindung zu erfahren gibt.

Wittenberg/MZ. - „Bei Julia Mantei wird nicht gekleckert, da wird geklotzt“, sagt die Pressesprecherin des sachsen-anhaltischen Landesverbandes vom Deutschen Roten Kreuz Antje Wimmler über die Wittenbergerin. Mantei ist Rotkreuzlerin – haupt- und ehrenamtlich und demnächst wieder beim Festival Splash in Ferropolis. Während der Festival-Saison hält Mantei „die roten Einsatzfäden fest in der Hand“, wie Wimmler es umschreibt.
Die 39-jährige Mantei koordiniere den Einsatz der Rotkreuzler vor Ort und habe dafür dann bereits Wochen vorher Absprachen getroffen und viel geplant. Bis zu 100 Einsatzkräfte sind laut DRK im Einsatz, wenn sich die Massen amüsieren. Dazu kommen noch bis zu 80 Kollegen der Wasserwacht. Auf der Halbinsel, die mit alten Baggern und Anlagen zugleich ein Freiluftmuseum ist, tummeln sich oft bis zu 30.000 Menschen. Veranstalter, Organisatoren und Rotkreuzler würden Angaben benötigen, mit denen sie arbeiten können. Dann sieht sich die Wittenbergerin als Bindeglied, denn sie ist zumeist die erste Ansprechpartnerin für alle Einsatzkräfte.
In den Rettungsdienst wollte sie schon immer, erinnert sie sich. Sie steuert darauf mit einem kleinen Umweg zu, wird Krankenschwester und steigt wenig später in die Ausbildung zur Rettungsassistentin beim DRK ein. Seit 2009 gehört sie zum Kreisverband Wittenberg. Ihr sei „ziemlich schnell klar gewesen, dass dies genau der richtige Beruf und der richtige Ort dafür ist“, erinnert sich Julia Mantei.
Sie ist in ihrer Heimat verwurzelt, liebt die Region und die Grundsätze, die hinter der Rotkreuz-Arbeit stehen. Anpacken, fördern, helfen, das waren für die 39-Jährige noch nie Worthülsen. Da sei es schon fast kein Wunder, dass Julia Mantei auch beim aktuellen Pilotprojekt mitmacht und als Gemeindenotfallsanitäterin arbeitet, meint Pressesprecherin Wimmer. Seit 2019 wird in einzelnen Kreisverbänden – darunter in Wittenberg – praktisch getestet, ob mit dem Einsatz für Menschen, die Hilfe brauchen, aber nicht zwingend ins Krankenhaus müssen, Rettungsdienste entlastet werden können. Um dabei mitmachen zu können, hat die Notfallsanitäterin eine Qualifizierung durchlaufen. „Ich hoffe, dass es mit dem Projekt weitergeht“, sagt sie.
Seit sechs Jahren ist Mantei zudem stellvertretende Kreisbereitschaftsleiterin, koordiniert und organisiert in diesem Ehrenamt die Arbeit der Bereitschaften, Arbeitsgemeinschaften und Fachgruppen sowie Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes im Kreisverband. Dass sie neben ihrem Hauptamt zusätzlich ehrenamtliche Aufgaben im DRK übernahm, liegt an ihrem „Hang zum Helfen“, wie sie es nennt – und an einer Arbeitskollegin. Die fragte 2009, als Julia Mantei gerade erst frisch im Kreisverband angefangen hat, ob sie „mal bei der Materialzusammenstellung für eine Großveranstaltung helfen kann“. Die Wittenbergerin konnte. „So bin ich ins Ehrenamt hineingerutscht“, sagt sie und lacht. Eins kommt zum anderen. Und meist kommt Julia Mantei dazu. Seit zwei Jahren kümmert sie sich als Ehrenamtskoordinatorin darum, dass alles wie am Schnürchen läuft, was Helfer in ihrer Freizeit bewirken. Darüber hinaus ist sie auch als Beauftragte für Engagemententwicklung und als Koordinatorin für den Schulsanitätsdienst im Einsatz.
„Anpacken“, das Projekt des DRK Landesverbandes, liegt ihr sehr am Herzen: „Freiwilligkeit hat eine lange Tradition bei uns und ist gerade in diesen unruhigen Zeiten so wichtig“, sagt die Rotkreuzlerin. Unkompliziert zu helfen – das ist sowieso genau ihre Sache. Dass sie dabei sehr genau agiert, wissen die meisten, die mit ihr zusammenarbeiten. „Ich habe einen kleinen Hang zum Perfektionismus“, sagt Mantei. Darum überlasse sie nichts dem Zufall – auch nicht, wenn geklotzt werden muss, so Wimmer.