Jubiläum bei Service-Club Jubiläum bei Service-Club: Wittenberger Rotary-Club ist 25 Jahre

Wittenberg - Der Rotary-Club der Lutherstadt Wittenberg feiert 25-jähriges Bestehen, und zwar Freitag mit einem Festakt im Alten Rathaus. Dort war der Club 1993 auch gegründet worden, so Rotarier Richard Thomas, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit.
Im Mai 1993 war nach zweijähriger Vorbereitung der Rotary-Club Lutherstadt Wittenberg mit 25 Mitgliedern durch Rotary-International „gechartert“ worden, so Thomas. Gründungspräsident war der damalige Superintendent Albrecht Steinwachs, Clubsekretär der Physiker Reiner Haseloff. Große organisatorische Hilfe erhielten die Wittenberger vom Patenclub aus Holzminden.
Die Spende zur Charterfeier in Höhe von 30.000 D-Mark ging nach Bad Schmiedeberg für die Sanierung der Geißler-Orgel in der Stadtkirche. Und aus dem Erlös der ersten Glühweinaktion 1993 auf dem Weihnachtsmarkt wurden 10.000 D-Mark ans „Projekt Y“ der Arbeiterwohlfahrt übergeben.
Rotary hat in der Stadt sichtbare Spuren hinterlassen. Seit 1997 kümmert sich der Club um die Gedenktafeln berühmter Persönlichkeiten, hat beschädigte ausgetauscht und neue hinzugefügt, so dass sich heute 124 Tafeln in der Altstadt zeigen. Drei Publikationen mit Begleittexten sind dazu erschienen. Im Cranach-Gedenkjahr 2003 initiierte man die Aufstellung eines Gedenksteins des Hallenser Bildhauers Christoph Weihe in der Stadtkirche über der Grabstelle von Cranach d. Jüngeren.
Ausläufe des Röhrwassers wie auch der Marktbrunnen wurden ebenfalls unterstützt. Das Wittenberger Stadtmodell aus Bronze an der Südostseite des Marktes wurde nach einer zehnmonatigen Sammelaktion 2010 in Auftrag gegeben und ist ein beliebter Anlaufpunkt.
Der internationale Jugendaustausch wurde von Rotary begleitet. 2018 sind und waren Schüler aus den USA und Argentinien in der Stadt, zwei Wittenberger Jugendliche flogen zum Gegenbesuch über den Atlantik, so Thomas.
Rotary wurde 1905 in Chicago ins Leben gerufen. Es trafen sich auf Initiative des Anwalts Paul Harris vier Geschäftsleute und versprachen sich in die Hand, aus dem Gewinn ihrer kleinen Unternehmen fortan Bedürftige zu unterstützen und soziale Projekte ins Leben zu rufen. Außerdem lud man ab 1907 Vertreter der Stadtgesellschaft aus verschiedenen Berufen zu Vorträgen ein, um sie für eine Mitgliedschaft zu gewinnen.
Einer der Gründer in Chicago war der Kohlehändler Silvester Schiele (1870 bis 1945). Sein Vater stammte aus Kleinwittenberg und war 1852 ausgewandert. „Das Haus der Schieles steht noch heute, denkmalgeschützt und in erbärmlichem Zustand“, am Markt von Kleinwittenberg in der Robert-Koch-Straße 67. (mz)