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Jubiläum bei der KSW Jubiläum bei der KSW: Der Neubau fehlt noch immer

Von Boris Canje 09.09.2018, 05:28
Was wurde mit der Gründung der Kommunalservice Lutherstadt Wittenberg GmbH (KSW) erreicht? Michael Horn zeigte es den Gästen auf.
Was wurde mit der Gründung der Kommunalservice Lutherstadt Wittenberg GmbH (KSW) erreicht? Michael Horn zeigte es den Gästen auf. Klitzsch

Wittenberg - Sie ist schon 21 Jahre alt. Dennoch hat die Kommunalservice Lutherstadt Wittenberg GmbH (KSW) am Freitag erst ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Geschäftsführer Michael Horn fand dafür eine einleuchtende Begründung: „Im vergangenen Jahr gab es so viele Termine in der Stadt, dass wir fürchteten, unser Jubiläum werde dabei untergehen.“ Also wurde beschlossen, die Feier um ein Jahr zu verschieben.

Im August 1997 hatte der Wittenberger Stadtrat beschlossen, die bislang existierenden kommunalen Bauhöfe für Tiefbau, Hochbau und Grünpflege in eine GmbH auszugliedern. Damit sollten Kosten gesenkt, der Haushalt entlastet und eine Trennung von Auftraggeber und -nehmer erreicht werden. Außerdem hoffte man, auf diese Art und Weise möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.

Die Zahlen, die der Geschäftsführer zur Festveranstaltung am Freitag nannte, belegen, dass das geschafft wurde. Zwischen 2004 und 2017 wurde der Umsatz mehr als verdoppelt, die Zahl der Mitarbeiter stieg von 36 auf 55 und der Erlös wurde verdreifacht. Unter anderem ist die GmbH inzwischen für die Pflege von vier Millionen Quadratmeter städtischem Grün, das entspricht der Fläche von etwa 560 Fußballfeldern, sowie für das Reinigen von 6000 Kilometern Straße zuständig.

Viel hat sich seitdem geändert auf dem Gelände im Weinbergweg, sowohl beim Aussehen des Verwaltungsgebäudes und des Betriebshofes als auch in der technischen Ausrüstung.

Im ersten Jahr des Bestehens der GmbH war Stadtwerkechef Joachim Herrmann deren Geschäftsführer, schließlich war und ist die KSW eine Tochter der Stadtwerke. Auch sein Nachfolger war nur kurze Zeit dort tätig. Dann wurde Manfred Sielaff auf den Chefsessel gesetzt. Er habe damals ein gutes Konzept vorgelegt und das erforderliche Durchsetzungsvermögen gehabt, so Herrmann über ihn. Vieles davon sei realisiert worden. Nur eines habe er nicht geschafft, den schon lange gewünschten Neubau.

Ein solcher wird nach Herrmanns Worten weiterhin vorbereitet und man übe sich in Geduld bis zu einem günstigen Moment. Umsetzen wird dies allerdings nicht mehr Manfred Sielaff, denn seit einem Jahr ist Michael Horn sein Nachfolger.

Und die KSW wartet nicht allein, sondern die Stadt ebenfalls, wie Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) ausführte. „Ein Neubau wäre schön, aber derzeit geben es die Rahmenbedingungen nicht her.“ Im Übrigen habe man sich damals recht schwer getan mit der Entscheidung zur weiteren Entwicklung der Bauhöfe. Unter anderem ging es darum, ob es eine städtische Gesellschaft werden solle oder komplett an Dritte gehen soll. Dass es sich damals niemand leicht gemacht habe, das könne man an den sehr langen Abschnitten in verschiedenen Protokollen erkennen, so der Oberbürgermeister.

Eine kluge Entscheidung sei es jedoch gewesen, 2001 die Mehrheit der Geschäftsanteile mit 51 Prozent zu erwerben. Den Rest halten die Stadtwerke. So etwas sei heute angesichts des schmalen städtischen Haushaltsbudgets nicht mehr denkbar. Die Richtigkeit des damals eingeschlagenen Weges sieht Torsten Zugehör zum Beispiel beim Ausbau der Breitbandtechnik bestätigt. Die dafür erforderlichen Tiefbauarbeiten führe die KSB im Auftrag von Wittenberg-net, einer weiteren Tochter der Stadtwerke aus.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens wurde der Kommunalservice Wittenberg GmbH in ihrem 21. Jahr eine Ehrenurkunde des Oberbürgermeisters verliehen.

(mz)