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  7. Wolf bei Sandersdorf-Brehna gesichtet: Tiere an Räude erkrankt

Unruhe in Sandersdorf-Brehna An Räude erkrankte Wölfe mehrfach in Petersroda gesichtet - Tiere zeigen wenig Scheu vor Menschen

In Petersroda sind offenbar zwei erkrankte Wölfe unterwegs. Das Landesamt für Umweltschutz gibt Hinweise, wie man sich bei einem Aufeinandertreffen verhalten soll. Eine Einwohnerversammlung ist geplant.

Aktualisiert: 01.05.2025, 11:33
Das Landesamt für Umweltschutz in Halle geht von zwei erkrankten  Tieren aus, die in Petersroda unterwegs sind.
Das Landesamt für Umweltschutz in Halle geht von zwei erkrankten Tieren aus, die in Petersroda unterwegs sind. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dp

Sandersdorf-Brehna/MZ. - In den vergangenen Tagen wurden offenbar an Räude erkrankte junge Wölfe in Petersroda bei Sandersdorf-Brehna im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gesichtet. Das hat das Landesamt für Umweltschutz in Halle am Mittwoch mitgeteilt.

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Es handele sich sehr wahrscheinlich um zwei Tiere. Diese zeigen wenig Scheu und suchen auch tagsüber die Ortschaft auf. Aufdringliches oder aggressives Verhalten gegenüber Menschen ist jedoch bisher nicht aufgetreten.

Wolf bei Petersroda: Infoveranstaltung geplant

Fachleute des Wolfskompetenzzentrums Iden sind nach Angaben des Landesamtes für Umweltschutz „regelmäßig vor Ort und beobachten die Entwicklung“. Eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Einwohner soll am 13. Mai, 18 Uhr, im Saal der Gemeindeverwaltung stattfinden.

Da es vorkommt, dass frei zugängliche Lebensmittel wie Tierfutter oder Essensreste Wölfe anlocken, sollten solche Fütterungen nur in einem begrenzten Zeitraum und unter Aufsicht stattfinden, so das Landesamt. „Küchenabfälle, insbesondere Fleischreste werden am besten in stabilen, geschlossenen Behältern entsorgt.“

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Mit einer nahe gelegenen Kompostieranlage für Bioabfälle hat das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Kontakt aufgenommen, am Gelände Wildkameras installiert und mögliche geeignete Maßnahmen besprochen, damit keine Wölfe oder andere Wildtiere durch die Abfälle angelockt werden.

Im Fall einer Begegnung mit einem der Wölfe sollten Menschen nicht auf das Tier zugehen, es keinesfalls anlocken oder gar füttern. Das könne zu einer weiteren Gewöhnung an Menschen als Futterspender führen und das auffällige Verhalten festigen. Wer sich unwohl fühlt oder Angst hat, kann laut rufen oder in die Hände klatschen.

Video: Richtiges Verhalten bei Wolfsbegegnung

(Beitrag vom 29. November 2023 - Video: Anna Lena Giesert)
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Anleinpflicht schützt Hunde und Wildtiere

Hunde sollten grundsätzlich in Wolfsgebieten angeleint sein. Es kann vorkommen, dass sich freilebende Wölfe für ihren Artgenossen interessieren. Daher sollten sich die Hunde immer im direkten Einflussbereich des Menschen aufhalten.

Unabhängig davon ist es laut § 28 LWaldG Landesnorm Sachsen-Anhalt verboten, „Hunde in der freien Landschaft einschließlich angrenzender öffentlicher Straßen unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Hunde sind in der Zeit vom 1. März bis 15. Juli anzuleinen.“ Grund für diese Regelung ist die Brut- und Setzzeit wildlebender Tiere, wie zum Beispiel bodenbrütender Vögel, Rehe oder Hasen.

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Alle Sichtungen von Wölfen sollten an das Wolfskompetenzzentrum Iden gemeldet werden. Das geht online, per E-Mail oder telefonisch.

Das Wolfskompetenzzentrum Iden ist per E-Mail ( [email protected]) oder telefonisch unter (039390) 6486 erreichbar.

Dafür ist es hilfreich, sich das Aussehen des Tieres einzuprägen oder, wenn möglich, ein Foto oder Video zu machen.