Jessen Jessen: Facetten der Heimatliebe auf 150 Seiten
JESSEN/MZ. - Und er sei überzeugt, fügte er an, dass der Blick in die Historie Voraussetzung sei, um Gegenwart und Zukunft zu verstehen. Dannenberg dankte allen, die sich am Erstellen der jüngsten Ausgabe beteiligt haben. In diesem Sinne äußerte sich ebenfalls Lothar Günther, unter dessen Leitung der Heimatkalender 2011 entstanden ist.
Besondere Anerkennung zollte er der Familie Wolfslast, die es über ihr Unternehmen Elbe-Elster-Anzeiger - Druckerei und Heimatverlag - ermöglicht, solche Publikationen, die jüngste umfasst 150 Seiten, erscheinen zu lassen. Inzwischen, so warf Herausgeber Jörg Wolfslast ein, sei die Präsentation des Heimatkalenders ein fester Termin im Programm des Unternehmens. "Das ist seit acht Jahren eine schöne Aufgabe."
Dass es wieder gelungen ist, ein interessantes und unterhaltsames Heft zu erstellen, in dem sich einige sehr anrührende Texte sowie Überraschungen befinden, wurde deutlich, als Lothar Günther die Themen benannte, auf die sich die Leser freuen dürfen. Ein Großteil davon steht unter der großen Überschrift "Heimat und Bleibe!". Zudem ist es gelungen, den vor einem Jahr geäußerten Anspruch, mehr junge Leute als Autoren zu gewinnen, umzusetzen. So stellt Andrea Kellert, seit dem Spätsommer Königin der Glücksburger Heide sowie Schülersprecherin am Gymnasium, ihren einstigen Mitschüler Max Griehl vor, der inzwischen nicht mehr in Jessen lernt, sondern in Halle am Georg-Cantor-Gymnasium mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung. Der Musikbegeisterte Eric Krüger, der 2004 von Jessen nach Berlin zog, kommt zu der Schlussfolgerung: "Heimat verfolgt einen ein Leben lang - gut so."
Die Arbeit am Heimatkalender, so bekannte Autorin Angelika Reinsch, freue sie deshalb, "weil ich Menschen kennen lerne, die ich vorher nicht kannte". Diesmal recherchierte sie zur Geschichte des Forsthauses Linda. Einige Passagen ihres Textes trug sie während der Präsentation vor. Auf besondere Weise wurde Anne-Kathrin Weiner gedankt. Sie hat maßgeblichen Anteil, dass der einst von Paul Träger initiierte Heimatkalender wieder zum Leben erweckt wurde. Lothar Günther hat die Jessenerin porträtiert. Elke Ludley stellte den Text vor. Der freiberufliche Pressefotograf und Journalist Sven Gückel lobte das Engagement von Lothar Günther. Es sei zu spüren, dass er in der Sache aufgehe. "Er hat das sehr ernst genommen."
Daran soll sich auch nichts ändern, wurde am Freitagabend deutlich. Das Schwerpunktthema für 2012 ist bereits gesetzt: "Zehn Jahre Elbehochwasser in der Jessener Region". Und eine Entscheidung in der Debatte ob der Heimatkalender nicht besser Jahrbuch heißen sollte, ist ebenfalls gefallen. Am Titel wird sich nichts ändern.
Dass die Arbeit für den Heimatkalender bei Geschichtsinteressierten der Region besondere Anerkennung findet, wurde bereits vor der Veranstaltung deutlich. Lothar Günther hatte angenommen, in einer kleinen, intimen Runde die Neuerscheinung vorzustellen. Da hatte er sich geirrt. Das Interesse war so groß, dass noch eine erhebliche Zahl an Stühlen herbeigeschafft werden musste.