Internet-Zugang in Wittenberg Internet-Zugang in Wittenberg: Telekom baut VDSL-Netz aus

Wittenberg/MZ - Die Helme auf den Köpfen der Verantwortlichen wären nicht nötig gewesen. Sie standen in sicherer Entfernung, als am Mittwoch in der Dr.-Behring-Straße der erste neue Verteilerkasten für das schnelle Internet seinen Platz bekam. VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) heißt das Zauberkürzel, das bis etwa Anfang 2015 der Mehrzahl der Wittenberger besseren Zugang zu den digitalen Inhalten im weltweiten Netz gewährt.
Vereinbarung mit der Stadt
Eine Vereinbarung zwischen der Telekom und der Stadt Wittenberg war Voraussetzung für diesen Ausbau. „Das ist eine Maßnahme, die von vielen Wittenbergern schon lange ersehnt wird“, begrüßte Wittenbergs Oberbürgermeister Eckhard Naumann (SPD) den symbolischen Baubeginn. Damit werde umgesetzt, was die Politik längst versprochen habe, nämlich der flächendeckende Zugang zu schneller Datenkommunikation. „Das betrifft nicht nur das Konsumieren von schönen Bildern, sondern hat vor allem Vorteile für das Wirtschaftsleben“, so Naumann.
Wetter spielt mit
Das Stadtoberhaupt zeigte sich vor allem froh darüber, dass es „kein Vieljahresprogramm“ sei, sondern Schlag auf Schlag geht. Denn längst haben Vorarbeiten an den Verteilerkästen in verschiedenen Bereichen der Stadt stattgefunden. „Dank des guten Wetters können wir schon anfangen“, sagte Rüdiger Caspari, Leiter der Niederlassung Ost der Telekom. „Wir werden auch nicht die ganze Stadt aufreißen.“ In Etappen werde das Netz so umgestaltet, dass letztlich Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde beim Herunterladen und bis zu 40 Megabit pro Sekunde im Upload erreicht werden.
Dafür werden die Leitungen von den drei Netzknoten in Wittenberg bis zu den 110 neuen Verteilern durch Glasfaserkabel ersetzt. Sichtbares Zeichen der Neuerung sind die größeren Verteilerschränke, die so gestellt werden, dass die Entfernung bis zum Kunden möglichst gering ist. Vom Verteiler bis zum Kunden bleiben die Kupferkabel liegen. Doch bereits so, erklärte Rüdiger Caspari, sind Übertragungsraten beim Download von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich. In einem weiteren Schritt kommt das so genannte Vectoring zum Einsatz, eine aktive Technik, die aus der verbliebenen Kupferleitung die Störsignale eliminiert.
Erst nach Abschluss aller Arbeiten verfügbar
In den kommenden Monaten kommt daher viel Arbeit auf die Techniker und Monteure zu. Verfügbar ist das schnelle Internet allerdings erst nach Abschluss aller Arbeiten, es wird kein sukzessives Zuschalten von Teilbereichen geben. Und für die Kunden freigeschaltet wird es ohnehin erst bei Erteilung eines Auftrages.
„Zusammen mit FTTH, wo das Glasfaserkabel bis zum Kunden liegt, und dem LTE-Ausbau, also dem Breitband-Empfang über Funk, ist es Teil der integrierten Netzaufbaustrategie“, sagte Rüdiger Caspari. Dafür werden deutschlandweit mehrere Milliarden Euro investiert.