Interesse der Frauen an Bundeswehr nimmt zu

Wittenberg/MZ/mac. - Nicht zuletzt deshalb bemüht sich die Bundeswehr um Transparenz: "Wir bieten zum Beispiel Multiplikatorenfahrten zu verschiedenen Standorten an", wirbt Norbert Hentschke, Oberleutnant und Wehrdienstberater aus Wittenberg. Am Dienstag stehen er und sein Kollege mit einem Informations-Truck auf dem Wittenberger Marktplatz, beide können sich über einen Mangel an Interesse nicht beklagen. Gekommen ist zum Beispiel Ute Peisker aus Kerzendorf. Sie will Informationsmaterial für ihren Enkel, der eine Karriere bei der Bundeswehr ins Auge fasst. Eigens deshalb hat der Knabe unlängst ein Praktikum in Holzdorf absolviert - wiederum unterstützt von den Großeltern, die dort eine Ferienwohnung gemietet hatten. "Aus dem Jungen", sagt Frau Peisker, "soll doch was werden."

Überhaupt sind es die beruflichen Perspektiven, die die Hauptrolle am Dienstag spielen. Und die sind vielfältig. Hentschke: "In der soldatischen Laufbahn bilden wir bundesweit 56 Berufe aus, vom kaufmännischen über den technischen bis zum medizinischen Bereich. In Holzdorf ist es der Elektroniker für Geräte und Systeme." Wer bei der Bundeswehr lernen will, muss sich für acht, wer studieren will für zwölf Jahre verpflichten. Im Angebot für Gymnasiasten befindet sich Sport ebenso wie Maschinenbau, Medizin wie Luft- und Raumfahrttechnik. Hentschke betont hohen Bedarf bei naturwissenschaftlichen Studiengängen und beim fliegerischen Dienst, zudem hebt er hervor, dass Frauen gleiche Bezahlung und gleiche Karrierechancen geboten werden. In seinem Bereich sei das weibliche Interesse an der Bundeswehr sehr hoch, über 25 Prozent der Bewerber sind Frauen. Und die seien überdies oft motivierter als die Männer: "Wohl weil sie sich in einer Männerdomäne durchsetzen wollen." Dass die Bundeswehr im Übrigen auf Qualität achte, sagt Hentschke auch: "Noten müssen stimmen, die Einsatzbereitschaft und das Verantwortungsbewusstsein." Nicht zuletzt die körperliche Leistungsfähigkeit. Daran hapere es nicht selten.

Der Wittenberger Wehrdienstberater Norbert Hentschke ist unter der Nummer 0 34 91 / 45 93 42 zu erreichen.