IHK-Wettbewerb IHK-Wettbewerb: Gleich zwei Top-Ausbildungsbetriebe in Wittenberg
Reinsdorf/Dietrichsdorf/MZ - „Da steckt“, sagt Dirk Müller, „richtig Arbeit dahinter. Wir freuen uns, dass das anerkannt wird.“ Müller ist Leiter der gewerblichen Ausbildung bei der Feldbinder Spezialfahrzeugwerke GmbH. Das Unternehmen ist in Halle mit dem Titel Top-Ausbildungsbetrieb 2013 geehrt worden. Seit drei Jahren veranstaltet die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau einen entsprechenden Wettbewerb. Denn: Von der Ausbildung hängt die Leistungskraft der Wirtschaft und der Gesellschaft ab. Und das duale Berufsausbildungssystem müsse gestärkt werden.
Gute Adresse für junge Leute
Dirk Müller kann das bestätigen. Die demographische Entwicklung mache um die Region keinen Bogen. „Unsere guten Fachkräfte kommen in das Alter, wo sie bald ausscheiden. Wir brauchen die jungen Leute, die wir ausbilden.“ Das sind nicht wenige. Aktuell stehen bei Feldbinder in Reinsdorf rund 50 Auszubildende unter Vertrag - die lernen Berufe wie Konstruktionsmechaniker oder Elektroniker. Müller betont, dass auf individuelles Eingehen ebenso Wert gelegt wird wie auf engen Kontakt zur Berufsschule. „Wir erkennen schnell, wo Defizite liegen und steuern gegen.“ Im Übrigen beschäftige Feldbinder etliche Azubis mit Migrationshintergrund: „Das sind Leistungsträger.“ Ausbildung ist, weiß Müller, ein mühsames Geschäft: „Aber Sie kriegen viel zurück.“
Enges Betreuungsverhältnis
Ähnlich formuliert das Sabine Schmidt von Schmidts Landgasthof in Dietrichsdorf. Anders als bei Feldbinder handelt es sich um ein kleines Unternehmen mit aktuell drei Beschäftigten - vorbildlich ausgebildet wird trotzdem, was ebenfalls den Titel Top-Ausbildungsbetrieb beschert. „Bei uns wird der Azubi quasi adoptiert, das gilt im Guten wie im Schlechten“, erklärt Sabine Schmidt, die genau auswählt, wer genommen wird: „Wir haben unsere Vorstellungen. Das ist ein toller Beruf, man hat mit Menschen zu tun, arbeitet aber eben, wenn andere frei haben.“ Dafür werden angehende Restaurant-Fachkräfte intensiv betreut: „Bei uns fallen alle möglichen Arbeiten an, man kann mehr lernen als in großen Häusern, hat die Chance, Allrounder zu werden.“ Auf der anderen Seite kümmert sich Sabine Schmidt darum, dass ihre Azubis über den Tellerrand schauen können, hat Verbindungen geknüpft zu Vier- und Fünfsternehäusern in Salzgitter und Köln, wo ihre Azubis mit konkretem Auftrag hingeschickt werden.