Hauptpreis geht nach Wittenberg Hauptpreis geht nach Wittenberg: Techna-Club bekommt von 5.000 Euro

Wittenberg - Enthusiastisch, kreativ und einen Draht zu Kinder und Jugendlichen – so darf man sich Danny Hoffmann (37), den Einrichtungsleiter des Technaklubs in der Rooseveltstraße vorstellen.
Die Ideen für neue Projekte scheinen ihm niemals auszugehen. Sein neuestes heißt: „Vernetzt?- Ja aber, sicher!?“ Damit wendet er sich an die Zielgruppe sozial benachteiligter Kinder und Jugendliche mit dem Anliegen, auf die Risiken des Internets aufmerksam zu machen. Das beinhaltet vor allem den sorgsamen Umgang mit den neuen Medien.
Hoch aktuell erscheint dies, angesichts von zunehmenden Mobbings unter Schülern in sozialen Netzwerken. Das einzige Manko: „Unsere Einrichtung verfügt leider über keinerlei Computer und Internetverbindung. Die Anschaffung mit eigenen Mitteln ist leider derzeit nicht möglich“, beschreibt Hoffmann die momentane Situation und ergänzt „Für dieses soziale Bildungsprojekt würden wir zwei Notebooks, eine Firewall die dazugehörige Software benötigen.“
Seit 1997 besteht die Stiftung Town & Country. Die Stiftung vergibt alljährlich für das gesamte Bundesgebiet 16 Stiftungspreise in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Für Sachsen-Anhalt nimmt 2017 der Technaclub Wittenberg am 25. November in Erfurt diese Auszeichnung entgegen. Gefördert werden Projekte, die sich an die Zielgruppe sozial schwacher und benachteiligter Kinder in der Gesellschaft wendet. Darüber hinaus werden 500 Preise in Höhe von jeweils 1.000 Euro bundesweit vergeben.
Am Sonnabend kann dieser Wunsch in Erfüllung zu gehen. Im altehrwürdigen Kaisersaal von Erfurt erhält das Team von Danny Hoffmann den Höchstpreis der Town-and-Country-Stiftung in Höhe von 5.000 Euro. Damit wird der Wittenberger Technaklub gewissermaßen das Aushängeschild für Sachsen-Anhalt.
In Trägerschaft der Kinder-, Jugend- und Familienwerk gGmbH unter dem Dach der Volkssolidarität hat sich in der Rooseveltstraße eine Menge getan. Mit dem Wegfall des Kindertreffs entstand eine Lücke, die inzwischen mehr als geschlossen wurde, was auch Martin Neundorf (39), einer von zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern, bestätigt. „Unser Musik- und Bandprojekt hat richtig eingeschlagen. Das Interesse ist gewaltig“, lobt der im Hauptberuf als DJ tätige Neundorf.
Täglich ab 13 Uhr öffnen sich die Pforten für die Kinder und Jugendlichen. Mit durchschnittlich täglichen 30 bis 60 Besuchern für die unterschiedlichen Interessengruppen ist der Zuspruch sehr gut. Was auffällt sind die geschmackvolle Möblierung und Anordnung für einzelne Arbeitsgruppen. Da sind eine kleine Bühne für Theater und Musik, aber auch die Keramikwerkstatt, die in der Vorweihnachtszeit großen Anklang findet.
„Die Ideen dazu fallen mir oft spät abends ein. Da habe ich meine kreative Phase“, schildert Danny Hoffmann mit einem Lächeln auf den Lippen seine gut durchdachten Pläne zur Umgestaltung. Der einstmalige „DDR-Charme“ ist einer modernen, aber dennoch gemütlichen Wohnkultur gewichen. Mit eigener Hände Arbeit haben die Macher des Technaklubs, zu deren Ehrenamtlichen neben Martin Neundorf auch Anne Senkel zählt, ein wunderbares Domizil geschaffen.
„Das Ganze wird von unseren Nutzern in Ehren gehalten. Darauf achten wir“, versichern Hoffmann und Neundorf.
Den Preis in Erfurt wird übrigens die Geschäftsführerin der Volkssolidarität Cornelia Kurowski in Empfang nehmen. „Wir sind hoch motiviert unsere Arbeit, die offenbar Anerkennung findet, in dieser Form fortzusetzen“, zeigt sich Technaklubchef Danny Hoffmann angesichts der „Lorbeeren“ erfreut und damit scheinbar den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. (mz)
