Handy verloren Handy verloren: Mutter sucht nach den Fotos ihrer toten Tochter
Wittenberg/Rackith - Karina Kursawa ist verzweifelt. Die junge Frau hat vor nunmehr drei Wochen ihr Handy verloren und sucht nun intensiv in den sozialen Medien nach dem Mobiltelefon. „Mir geht es dabei nicht nur um das Handy selbst – sondern vor allem um die Fotos, die da drauf sind“, erklärt sie gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.
„Es sind fast 15.000 Fotos darauf, da ich wahnsinnig gern fotografiere. Das ist mein größtes Hobby“, erklärt die Frau, die in Rackith zuhause ist. „Es sind zahlreiche Bilder von Einschulung, Hochzeit, Italienurlaub, Klassenfahrten, meinem Geburtstag und auch leider die Fotos meiner totgeborenen Tochter auf dem Gerät. Einzig um die geht es mir“, sagt sie verzweifelt. „Ich bin so unendlich traurig, dass meine Erinnerungen einfach von fremden Mitmenschen entwendet und nicht abgegeben werden.“
Das Smartphone – ein schwarzes Samsung Galasy S8 – hat sie am 15. Mai auf der Toilette im Wittenberger Kaufland verloren. „Es steckt in einer Silikonhülle, auf der hinten ein Frauen-Totenkopf mit einer Blume abgebildet ist. Außerdem sind Risse im Display und ein feiner Haar-Riss in der Kameralinse. Man kann nicht mal sagen, dass das Handy ganz war“, beschreibt sie das Telefon, dass sich vermutlich ein unehrlicher Finder angeeignet hat.
Bei der Polizei habe man ihr erklärt, man könne das Handy zwar orten – dürfe das aber nicht, weil Leib und Leben nicht in Gefahr seien. Die Frau solle sich an ihren Mobilfunkanbieter wenden. „Daraufhin habe ich bei 1&1 angerufen – aber die sagten mir, sie dürfen mein Handy aus Datenschutzgründen nicht orten. Jetzt wird der Dieb geschützt, weil er mit meinen Daten herumläuft? Ich hab das nicht verstanden“, erzählt die Frau.
Für das Handy hat Karina Kursawa mittlerweile einen Finderlohn in Höhe von 150 Euro ausgesetzt. Hinweise werden an die Telefonnummer 0176/60499690 erbeten. (mz)