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Gremminer See Gremminer See: Flutung wird verschoben

Von Ulf rostalsky 15.08.2013, 17:00
Baden im Gremminer See bleibt weiter verboten.
Baden im Gremminer See bleibt weiter verboten. thomas klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen/MZ - Was im letzten Sommer für einen Paukenschlag sorgte, ist erst einmal offiziell geplatzt: Die Flutung des Gremminer Sees mit Wasser aus dem benachbarten Gröbener See ist erst einmal vom Tisch. Frühestens im Frühjahr 2014 soll nun mit der Probeflutung begonnen werden. Das bestätigte Karin Franke, Pressesprecherin der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV).

Gleichzeitig räumte sie ein, dass der Bergbausanierer bei der Umsetzung des 2012 groß angekündigten und Anfang 2013 noch einmal bestätigten Flutungsregimes auf technische Probleme gestoßen sei. Um welche Schwierigkeiten es sich konkret handelt, konnte die LMBV-Sprecherin nicht sagen.

Fest steht, dass die eigentlich für Anfang 2013 geplante Ausschreibung von dringend notwendigen Bauarbeiten an der alten Flutungsleitung zwischen Gremminer und Gröberner See erst jetzt im Gang ist. „Das Vergabefahren läuft. Ende August steht die Submission an“, betont Karin Franke. Damit ist klar, dass frühestens am 1. Oktober mit den Umbauarbeiten am Leitungssystem begonnen werden kann. „Alles wird bis Jahresende dauern.“

Anfang 2014 würde dann die Probeflutung beginnen und bei reibungslosem Verlauf zeitnah in den regulären Betrieb übergehen. Im August letzten Jahres war eine ähnliche Aussage getroffen worden. Damals war allerdings vom Beginn der Fremdflutung „Mitte 2013“ die Rede. Ob eine Verschiebung des Flutungsbeginns das von der LMBV anvisierte Erreichen der Endwasserhöhe im Gremminer See bis Mitte 2015 komplett in Frage stellt, bleibt zunächst unbeantwortet.

Im Gremminer See fehlen noch gut 70 Zentimeter Wasser bis zum geplanten Endwasserstand von 78,8 Metern. Das hat die LMBV auf ihren Internetseiten öffentlich gemacht. Grundlage der Zahlen sind im Juni 2013 vorgenommene Messungen. Demnach ist der Gremminer See zu 94 Prozent gefüllt. Zwischen dem offiziellen Flutungsbeginn am 11. Januar 2000 und Juni 2013 flossen gut 72 Millionen Kubikmeter Wasser in den ehemaligen Tagebau.

Seit 2009 wird der See nicht mehr mit Fremdwasser geflutet. Der Bergbausanierer hatte das Verfahren unter anderem mit Verweis auf die maroden Leitungen zwischen Mulde und Gremminer See ad acta gelegt und den natürlichen Grundwasseraufstieg als Lösung ausgemacht. Der wiederum hätte unter Umständen erst in Jahrzehnten zum Erreichen des Endwasserstandes geführt und erst dann die reguläre Entlassung aus dem Bergrecht möglich gemacht. Dagegen liefen vor allen Dingen Unternehmer aus der Heide Sturm.

Die LMBV schwenkte vor diesem Hintergrund um und brachte die zwischen Gremminer und Gröberner See vorhandene Flutungsleitung ins Spiel. Die ist sechs Kilometer lang, hat einen Durchmesser von 900 Millimetern und soll in umgekehrter Richtung genutzt werden. Wasser wird aus dem Gröberner See abgeleitet und verhindert dort einen weiteren unkontrollierten Anstieg des Wasserspiegels. Der geplante Ableiter für überschüssiges Wasser muss nicht zwingend sofort gebaut werden. So der Plan.