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Gräfenhainichen lädt zum Bummel mit Kind und Kegel

Von ULF ROSTALSKY 20.09.2009, 17:41

GRÄFENHAINICHEN/MZ. - Nicht nur, dass sie reichlich Gäste begrüßen konnten. Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und lockte ganze Familien zum Bummel in die Stadt.

"Voriges Jahr haben wir auf dem Markt unterm Regenschirm gespielt", erinnert sich Heike Räder. Das sei sicher nicht das große Problem gewesen. "Aber bei strahlendem Sonnenschein macht doch einfach alles viel mehr Spaß", so die Chefin der Musikschule Fröhlich, die mit einer Handvoll junger Musiker nach Gräfenhainichen gekommen war. "Zu den Wurzeln", wie sie meint. Immerhin könnten ihre Schützlinge erleben, was es bedeute, als Live-Straßenmusiker direkt mit Publikum in Kontakt zu kommen und sofort belohnt zu werden.

Kaffee und Kuchen wurden den Akkordeon-Spielern reichlich kredenzt. "Wir freuen uns doch, dass sie hier sind", bekräftigte Christel Schneider vom Textilladen, derweil vom Elektronikhändler gegenüber schon das Angebot zur nächsten Getränkerunde kam.

Ungezwungen ging es zu auf dem Boulevard, in dessen Läden reichlich Überraschungen warteten. Von Sonderrabatten war die Rede, aber auch von Dingen, die es sonst eher selten gibt in den Geschäften der Stadt.

In Knobis Sporthaus zum Beispiel wurde am Sonntag Sangria ausgeschenkt. Partylaune pur auch vor der Tür neben dem eigens aufgebauten Getränkestand. Michael Walther und ein Teil der Tosca-Combo in Hochform: "Sie tanzt allein. Es muss doch jeder auf seine Weise glücklich sein." Deutscher Schlager mit einer Botschaft, die zum Nachmittag passte. Jeder konnte glücklich werden, wie es ihm gefiel: Auf Wunsch mit Paul-Gerhardt-Klängen in der Touristinformation oder doch mit einem bunten Reigen von Liedern, die Bürgermeister Harry Rußbült (Linke) mit Unterstützung am Stadtturm zum Besten gab.

Szenenwechsel bei den Nachwuchstalenten der Musikschule Fröhlich. Dort, wo eben noch Abba-Melodien zum Verweilen einluden, legte sich jetzt Lucas Gräfner ins Zeug. Der Zwölfjährige liebt Akkordeon, spielt aber wenigstens genauso gern Keyboard. "Der Junge kann es", verbarg auch Heike Räder ihre Freude nicht. Nur wenige Meter weiter lud Maximilian Sommer zum Konzert. Zusammen mit Freunden spielte er vor dem elterlichen Schmuckgeschäft.

Großer Andrang herrschte auch ohne Musik im Spielwarengeschäft am Ende des Boulevards. Dort gab es Sonderangebote in Masse. "Wir haben von Bekannten davon gehört", erzählt Sandy Kuckert. Sohnemann Max und Tochter Selina freuten sich über neues Spielzeug und trotteten hinter der Mutter her zur nächsten Überraschung. In der Fleischerei Ziemer wurde nicht nur an Fleisch und Wurst gedacht. Es gab auch Wein zur Probe. "Natürlich nicht für die Kinder, die bekommen eine Wurst."