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Gänse, Enten, Hühner und Tauben Gänse, Enten, Hühner und Tauben: Erfolg mit Leghorn

Von Karina Blüthgen 07.11.2016, 16:13
Thomas Probst mit seinem Amerikanischen Leghorn, das als bestes Tier der Ausstellung in Seegrehna gekürt wurde.
Thomas Probst mit seinem Amerikanischen Leghorn, das als bestes Tier der Ausstellung in Seegrehna gekürt wurde. Klitzsch

Seegrehna - „Ich wollte eigentlich gar nichts mehr machen“, winkt Karl Geißler senior ab. Seit 64 Jahren züchtet er Geflügel. Doch so ganz lassen ihn die Hühner und Gänse nicht mehr los, weshalb er seine Zwerg Australorps doch wieder zur Bewertung gestellt hat. „Angefangen habe ich mit rebhuhnfarbigen Italienern, dann kamen Chabos und Bronzeputen dazu“, schildert er knapp seinen züchterischen Werdegang. Australorps „habe ich schon immer gehabt“. Die schweren Pommerngänse hat sich der 85-Jährige jedoch erst vor einigen Jahren zugelegt, da helfen Sohn und Enkel mit.

Zufrieden mit Qualität

Es gackert, kräht und schnattert am Wochenende in der Seegrehnaer Mühlstraße. Der örtliche Rassegeflügel-Zuchtverein hat zur kreisoffenen Ausstellung auf den früheren Geflügelhof Dobner geladen. 16 Aussteller aus dem Verein und zwei aus Zahna präsentieren 196 Tiere, von Höckergänsen, Cayuga-Enten über Welsumer und Zwerg Wyandotten bis zu Strasser und Mittelhäuser Tauben.

Dreimal haben die Preisrichter „vorzüglich“, neunmal ein „Hervorragend“ vergeben. Kein Tier ist völlig durchgefallen, was den Vereinsvorsitzenden Thomas Probst strahlen lässt. „Ich bin sehr zufrieden mit der Qualität“, lobt er. Auch die Präsentation ist ansprechend, in Volieren sind sieben Stämme (Hahn und Henne beziehungsweise Ganter und Gans) zu sehen. Was fehlt, sind die Perlhühner aus der Zucht des Vereinsvorsitzenden, die sonst im Landkreis nicht zu sehen sind. Probst bedauert: „Dieses Jahr hat es mit der Zucht nicht geklappt.“ Und einfach nur Tiere hinzustellen, die seinem Anspruch nicht genügen, ist nicht sein Ding.

Dafür hat er das beste Tier der Ausstellung mit einer Amerikanischen Leghorn-Henne. Leghorn seien zu DDR-Zeiten verbreitet gewesen, erzählt er, auch wegen der guten Legeleistung. Vereinsmeister ist jedoch Reinhard Berndt geworden, von seinen acht ausgestellten weißen Warzenenten haben es drei auf ein „hervorragend“ gebracht. „Der Titel ist verdient, das ist nicht zu toppen“, findet Probst. Ein Kreisverbandsehrenpreis geht an Sabrina Huth mit ihren Tauben der Rasse Deutsche Modeneser schietti gelbfahl mit Binden.

Ein deutsches Zwerg Reichshuhn von Züchter Frank Eckert hat es zum „vorzüglich“ gebracht. Einen Punkt weniger erhielt die beste Orpington-Ente in gelb von Steffen Reich ebenso wie eine rote Rumänische Nackthalstaube von Gerhard Geißler. Ob Hochbrutflugenten, Araucana in blau oder Memeler Hochflieger, die Rassen sind so vielfältig wie die Geschmäcker.

Schwierig, aber schmackhaft

Das ist zuweilen sehr wörtlich zu nehmen. Denn so richtig weiß Thomas Probst noch nicht, was er mit seinen Houdans anfangen soll. Die schwarz-weiß gescheckten Hühner mit ihrem auffallenden Hörnerkamm auf dem Kopf sowie fünf Zehen an jedem der Füße fallen zwar mächtig auf. „Doch es ist eine ganz seltene Rasse und vor allem eine schwierige Zucht“, weiß Probst aus eigener Erfahrung. Aus 130 Eiern sind dieses Jahr gerade mal zwei Küken geschlüpft. Da hilft es ihm auch wenig, dass die Rasse einst in Frankreich als Tafelhuhn für die Könige gezüchtet wurde und sehr gut schmecken soll. (mz)