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Friedenslicht in Wittenberg Friedenslicht in Wittenberg: Leuchtende Spur durch Europa

Von Stefanie Hommers 17.12.2015, 07:44
Das Friedenslicht kommt in der Stadtkirche an.
Das Friedenslicht kommt in der Stadtkirche an. Klitzsch Lizenz

Wittenberg - Es leuchtet in der Stadtkirche St. Marien. Dass in der Vorweihnachtszeit Kerzen brennen, hat Tradition, nicht nur in Gotteshäusern. Doch das kleine Licht, das seit gestern Mittag in der Wittenberger Kirche schimmert, ist doch ein ganz besonderes. Es hat einen weiten Weg hinter sich – rund 3 000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen seinem aktuellen Standort in der Lutherstadt und dem Ort von dem es seinen Ursprung nahm.

Bereits seit 1986, als der Österreichische Rundfunk ORF die Aktion ins Leben rief, entzündet alljährlich ein Kind das sogenannte Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Betlehem. Von dort aus zieht es mittlerweile eine Spur des Lichts durch Europa und darüber hinaus.

Zunächst wird es mit dem Flugzeug in einer explosionssicheren Lampe nach Wien transportiert und von dort aus am dritten Adventswochenende in alle Orte Österreichs und in die meisten europäischen Länder gesandt. Züge mit dem Licht fahren über den ganzen Kontinent und erleuchten Kirchen in England, Frankreich, Italien, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, der Schweiz und der Slowakei. Und es findet seinen Weg auch nach Argentinien und die USA.

In Deutschland unterstützen junge Pfadfinder die Verteilung dieses Symbols der Hoffnung bereits seit 22 Jahren. Im Rahmen einer Lichtstafette wird das Licht in der ganzen Republik an über 500 Orten weitergegeben. Dass es in diesem Jahr erstmals auch offiziell auch in der Lutherstadt angekommen ist, ist den Pfadfindern und vor allem dem Verein „Reformationsjubiläum 2017“ zu verdanken. Christof Vetter, Abteilungsleiter Marketing beim Verein und ordinierter Pfarrer hatte es denn auch übernommen, im Rahmen der Mittagsandacht im Gotteshaus in einigen kurzen Worten darauf hinzuweisen, wie wichtig und aktuell das diesjährige Motto der Aktion „Hoffnung schenken – Frieden finden“ ist.

Gerade weil „das Licht aus einer Region kommt, in der es keinen Frieden gibt, gilt es, Zeichen der Hoffnung zu setzen“, so Vetter. Nach dem Gebet übernahmen es Lena Knote und Tobias Bernhard, das Kerzenlicht, das am Sonntag in Niedergörsdorf angekommen war und von dort aus mit Hilfe der Pfadfinder weiterreiste auf dem Altar der Stadtkirche abzustellen. Dort wird es nun als Zeichen der Hoffnung und Zuversicht bis Weihnachten leuchten.

Wer wolle, so unterstrich Kirchmeister Bernhard Naumann, sei herzlich eingeladen, herzukommen und an der Flamme seine eigene Kerze zu entzünden und so ein Stück Hoffnung mit sich nach Hause zu tragen. Es sei, so die Initiatoren, „kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann“. Aber es erinnere an die Pflicht, sich für den Frieden einzusetzen. (mz)