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Flüchtlinge im Landkreis Wittenberg Flüchtlinge im Landkreis Wittenberg: Supermärkte im Gespräch als Notunterkünfte

Von Andreas Behling 04.11.2015, 07:53
Der TIP-Markt an der Ecke Brauerstraße und Försterstraße in Oranienbaum.
Der TIP-Markt an der Ecke Brauerstraße und Försterstraße in Oranienbaum. Behling Lizenz

Oranienbaum - Die Räumlichkeiten von zwei gegenwärtig nicht genutzten Einkaufsmärkten in Oranienbaum könnten im Notfall für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen. Der Oranienbaumer Bürgermeister Uwe Zimmermann (Linke) bestätigte auf Anfrage, dass sowohl der Tip-Markt an der Ecke Brauerstraße/Försterstraße als auch der ehemalige Plus- respektive City-Markt am Krähenberg für diese Nutzung in Frage kommen.

Gespräch vor einem Monat

Die beiden Immobilien seien Gesprächsgegenstand eines Treffens mit Wittenbergs Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) und dessen Stellvertreter Jörg Hartmann (CDU) gewesen, das vor einem knappen Monat im Oranienbaumer Rathaus stattfand. „Der Besitzer des Tip-Marktes hatte sich direkt mit seinem Angebot an den Landkreis gewendet. Beim City-Markt wurden wir nach den Kontakten gefragt“, berichtete Zimmermann.

Zugleich fügte er hinzu: „Das ist im Augenblick aber aus meiner Sicht alles Prophylaxe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Unterkünfte genutzt werden, wenn in Vockerode Wohnungen zur Verfügung stehen.“ Allerdings könne sich das schnell ändern, wenn der Flüchtlingsstrom nicht abreißt und die Vockeroder Wohnungen „noch nicht bezugsfertig“ sein sollten.

„Klar sind wir bei der aktuellen Situation auf der Suche nach Unterkunftskapazitäten“, merkte Ronald Gauert, Pressesprecher der Kreisverwaltung, an. Teilweise kämen Verwalter und Eigentümer sowie sonstige Verfügungsberechtigte von Immobilien von selbst auf den Kreis zu, um Objekte anzubieten. Für die genannten Domizile in Oranienbaum bestehe indes „momentan keine Dringlichkeit“. Eine kurzfristige Aktivierung sei nicht vorgesehen.

Dementi auf Anfragen

Andererseits bedeute das nicht, dass man die Gebäude grundsätzlich überhaupt nicht gebrauchen könnte. „Ich kann verstehen, dass zu dem Thema derzeit eine große Sensibilität herrscht“, erklärte Gauert.

Allerdings zeige nicht jede Rüstung vor einem Haus an, dass dort demnächst Flüchtlinge einziehen werden. Entsprechende Anfragen habe er mittlerweile einige dementieren müssen. (mz)