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Feuerwehrempfang in Wittenberg Feuerwehrempfang in Wittenberg: Abend der Geschenke

Von Karina Blüthgen 22.02.2018, 12:40
Der Feuerwehrempfang der Stadt Wittenberg hat Tradition. Der Dank für das Engagement kommt von OB Torsten Zugehör (rechts) und Stadträten.
Der Feuerwehrempfang der Stadt Wittenberg hat Tradition. Der Dank für das Engagement kommt von OB Torsten Zugehör (rechts) und Stadträten. Klitzsch

Wittenberg - Torsten Zugehör wird nicht müde zu betonen, dass es ein besonderes Jahr war, dieses 2017. Auch beim Empfang für die Feuerwehren der Stadt Wittenberg würdigt der Oberbürgermeister vor allem die Bereitschaft, das Reformationsjubiläum abzusichern.

„Seit der Versammlung mit dem Verein Reformationsjubiläum im Februar 2017 zur Vorbereitung war Ihre Hilfsbereitschaft und Unterstützung unübersehbar“, lobt er am Dienstagabend im Alten Rathaus die Anwesenden und daheim Gebliebenen für ihr Engagement.

Die Reihen der Jubilare und zu Befördernden bei den Feuerwehrleuten der Stadt Wittenberg, ehren- wie hauptamtliche Kameraden, sind diesmal viel lichter als sonst, etwa die Hälfte der 127 Eingeladenen hatte sich aus gesundheitlichen Gründen abmelden müssen. Was kein Grund ist, das, was im vergangenen Jahr zu leisten war, in irgendeiner Form klein zu reden.

Auch Zugehör tut dies nicht. „205 Kameraden sorgten am Himmelfahrtswochenende in 2 726 Stunden dafür, dass sich der magische Ort Elbwiese zur Festwiese verwandeln konnte“, erinnerte er an wettertechnisch heiße Tage im Mai.

Konfi-Zelte für Wehren

Auch die knapp 15 000 Konfirmanden konnten in ihrem Camp dank des Einsatzes der Feuerwehren sicher sein, trotz Sturm und Wildschweinen. „Es gab drei reibungslose Evakuierungen“, so der Oberbürgermeister. „Das lief zum Schluss immer besser.“

Die freiwilligen Feuerwehren der Stadt Wittenberg haben Ende Januar einen neuen Stadtwehrleiter erwählt. Thomas Janott hatte von den Wehrleitern letztlich mehr Stimmen als Jule Szelejewski erhalten, welche hauptamtlich bei der Stadt als Unterstützung für den ehrenamtlich arbeitenden Stadtwehrleiter angestellt ist. Janott tritt die Nachfolge von Peter Krause an, der nach sechs Jahren im Amt nicht wieder kandidiert hat. Ein Jahr lang war der Pratauer Janott, der zudem die dortige Ortsfeuerwehr leitet, bereits Krauses Stellvertreter. Es sei eine gute Einarbeitungszeit gewesen, so der 38-Jährige, dessen Bestätigung durch den Stadtrat noch aussteht. Thomas Janott ist verheiratet und hat drei Kinder.

Insgesamt wurden beim Empfang 62 Beförderungen sowie 65 Ehrungen für treue Dienste ausgesprochen, anwesend waren davon insgesamt 73 Kameradinnen und Kameraden. Zu Hauptbrandmeistern wurden Thomas Janott und Marcus Wernicke, zu Oberbrandmeistern Matthias Hauss, Konstantin Steindorf und Steven Hildebrandt befördert. Außerdem gibt es fünf neue Brandmeister und einen Hauptlöschmeister. Für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden Rudolf Gürth, Willi Straach, Joachim Reis und Gerhard Vogel geehrt.

Ein besonderer Gruß kam vom Geschäftsführer des Vereins Reformationsjubiläum 2017, Hartwig Bodmann, der gern gekommen wäre. Er dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und ihre Verlässlichkeit. „Die Zelte der Konfirmanden sind bei euch, bei der Feuerwehr, gut aufgehoben“, schrieb er. „Sie werden euch gute Dienste leisten.“

Doch auch das reguläre Einsatzgeschehen musste 2017 abgearbeitet werden. Zugehör bilanzierte insgesamt 523 Einsätze (2016 waren es 464), davon über hundert Brände und 275 technische Hilfeleistungen. „Wir können es nicht ermessen, was das mit einem macht, was man an einer Einsatzstelle antrifft“, hebt er besonders die psychische Belastung hervor. Immer gelte es, das Eigentum anderer zu schützen und zuweilen auch deren Leben.

Es habe auch überraschende Momente gegeben, etwa dass die neue Hauptwache nach nur 18 Monaten bezogen habe werden können. „Das ist ein absolutes Geschenk, dass es alles so leise kurz vor Weihnachten vonstatten ging“, ist er überzeugt. Die freiwillige Feuerwehr Teuchel sei noch am Vormittag von Heiligabend in die alte Hauptwache eingezogen.

„Aber wir hatten es euch versprochen, dass ihr aus der Gartenlaube auszieht“, scherzt der Oberbürgermeister über mögliche Befürchtungen der Teucheler, dass es mit dem Umzug doch nicht klappen könnte. Zudem haben sie von der Hauptwache ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) bekommen.

Auch die Wehr Wittenberg West hat ihr neues Gerätehaus bekommen, ein Umbau bei laufendem Betrieb, quasi „eine Operation am offenen Herzen“ sei es gewesen, so Zugehör. Zahlreiche Lehrgänge wurden zudem auf Kreis- und Landesebene absolviert, etliche Feuerwehrjubiläen gefeiert und sportliche Siege errungen. „Die Frauen aus Boßdorf sind Landesmeisterinnen im Löschangriff nass geworden“, fordert er zum Beifall auf.

Ehre für „alten Haudegen“

Einen besonderen Dank widmet Zugehör dem scheidenden Stadtwehrleiter Peter Krause. Der habe vor sechs Jahren das Amt übernommen, zusätzlich zur Leitung der hauptamtlichen Wachbereitschaft. „Wir haben Dir extrem viel zugemutet und sehr viel von dir verlangt“, weiß der Oberbürgermeister.

„Wir konnten es tun, weil Du als alter Haudegen es drauf hast.“ Zum Dank gibt es einen Bierkrug aus dem Jubiläumsjahr und die Ehrenurkunde des Oberbürgermeisters. Und dann ist das Büfett eröffnet. (mz)

Peter Krause (links), der nach sechs Jahren nicht wieder als Stadtwehrleiter kandidiert hatte, erhält die Ehrenurkunde des Oberbürgermeisters.
Peter Krause (links), der nach sechs Jahren nicht wieder als Stadtwehrleiter kandidiert hatte, erhält die Ehrenurkunde des Oberbürgermeisters.
Klitzsch
Liefert die Musik: das Duo Jenny Fuchs und Martin Blossey
Liefert die Musik: das Duo Jenny Fuchs und Martin Blossey
Klitzsch