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Gräfenhainichener Feuerwehr zum anfassen Feuerwehr zum Ausprobieren

Gräfenhainichener Kameraden planen einen Informationstag. Warum sie einladen und was es dort zu erleben gibt.

Von Thomas Klitzsch Aktualisiert: 26.03.2024, 16:02
Phillip Küßner zeigt den Umgang mit dem hydraulischen Rettungsgerät. Auch das wird zu sehen sein.
Phillip Küßner zeigt den Umgang mit dem hydraulischen Rettungsgerät. Auch das wird zu sehen sein. (Foto: Thomas Klitzsch)

Gräfenhainichen/MZ. - Viele Feuerwehren im Land haben Probleme oder stehen davor, welche zu bekommen. Denn es ist knapp mit der Personaldecke. Dem will die Ortsfeuerwehr in Gräfenhainichen entgegenwirken und aktiv werden.

Am 4. Mai werden die Kameraden einen Informationstag auf dem Gelände des Gräfenhainichener Gerätehauses in der Rudolf-Breitscheid-Straße durchführen. „Da möchten wir Leute, die Interesse an der Feuerwehr haben aber sich nicht trauen oder die Möglichkeit haben zu den Diensten bei uns vorbei zu kommen, einladen: Kommt vorbei, guckt euch das hier an“, sagt Sebastian Cechol, der die Stelle eines Verbandsführers in der Feuerwehr bekleidet und die Organisationsleitung des Infotages innehat.

Sebastian Cechol erläutert den Ablauf des Infotages.
Sebastian Cechol erläutert den Ablauf des Infotages.
(Foto: Klitzsch)

Dabei verspricht er eine interessante Zeit für den Infotag, der zwischen 9 und 15 Uhr stattfinden wird. Denn es soll nicht nur mit einer üblichen Fahrzeugschau abgetan sein. Ja, auch die Technik wird gezeigt und erklärt. Aber die Gäste des Tages, ob groß oder klein, können sich auch ausprobieren. Sie können zum Beispiel mal eine persönlich Schutzausrüstung anlegen oder einen Presslufthammer schultern, um zu sehen, wie schwer so ein Ding tatsächlich ist und sich dabei schon mal wie ein Feuerwehrmann fühlen. Wer Interesse hat, kann auch ein Strahlrohr in die Hand nehmen und Wasser daraus abgeben.

Die Drohne steht bereit.
Die Drohne steht bereit.
(Foto: Klitzsch)

Fünf Stationen vorbereitet

Dazu haben die Feuerwehrmänner und Frauen aus Gräfenhainichen insgesamt fünf Stationen in Vorbereitung. Eine zeigt die Arbeit der Kinderfeuerwehr. Was erleben die Knirpse in den Übungsstunden. Eine zweite zeigt die Arbeit der Jugendfeuerwehr.

Drei weitere Stationen sind der Einsatzabteilung vorbehalten. Neben der persönlichen Schutzausrüstung, die gezeigt wird und wie gesagt auch angelegt werden kann, zeigen die Kameraden den Gästen auch ihre Einsatzbereitschaft im Falle einer technischen Hilfeleistung. Dort wird der hydraulische Rettungssatz zum Einsatz kommen. Wer es von den interessierten Gästen mal ausprobieren möchte, kann auch mit dem Feuerlöscher arbeiten und ein Feuer ausmachen.

Natürlich kümmern sich die Mitglieder der Feuerwehr außerdem um das leibliche Wohl der Gäste. So sorgen sie für reichlich Gegrilltes und Getränke.

„Derzeit besteht die Wehr aus 35 Mitgliedern in der Einsatzabteilung, elf Jungen und Mädchen in der Kinderfeuerwehr sowie acht Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr “, berichtet Sebastian Cechol.

Ein Pressluftatmer
Ein Pressluftatmer
Foto: Klitzsch

Ebenso deckt er die Problematik auf. Eigentlich klingen 35 Kameraden in der Einsatzabteilung nicht sonderlich schlecht. Aber wenn man bedenkt, dass alle einer Arbeit nachgehen, einige sogar im Schichtbetrieb, kann es zu bestimmten Zeiten schon mal vorkommen, dass das Personal knapp wird. Auch weil die Aufgaben, die die Feuerwehr abzuarbeiten hat, immer mehr und immer komplexer werden. „So haben wir durchschnittlich 150 Einsätze pro Jahr“, erläutert Cechol.

Auch wenn es derzeit noch nicht akut ist mit den Personalsorgen, will man in Gräfenhainichen vorbeugen. Deshalb sind nicht nur die Erwachsenen eingeladen, sich einen Überblick zu verschaffen und vielleicht ihre Liebe zur Feuerwehr zu entfachen. Ebenfalls sind Kinder und Jugendliche gerne gesehen. Denn sie sind die Feuerwehrmänner oder Frauen von morgen. Eine gesunde Struktur von der Kinderfeuerwehr über die Jugendfeuerwehr bis hin zur Einsatzabteilung sichert nicht nur das Fortbestehen einer Feuerwehr, auch die Sicherheit der Bürger in Gefahrensituationen wie bei Bränden und bei Unfällen.

Neue Mitglieder gewinnen

So wollen die Kameraden und Kameradinnen mit ihrem Informationstag nicht nur über sich informieren, sondern vielleicht auch neue Mitglieder gewinnen. Denn die werden immer gebraucht.