Tiefflüge von Eurofighter Warum Kampfjets tief über die Region Wittenberg kreisen
Am Donnerstag überfliegen mehrere Kampfflugzeuge die Region Wittenberg. Warum sie so tief geflogen sind, ob es mit dem Ukraine-Krieg zusammenhängt und welche Flugzeuge es gewesen sind.

Wittenberg/MZ - Mehrere Kampfflugzeuge sind am Donnerstag zu verschiedenen Uhrzeiten über dem Landkreis Wittenberg gekreist. Das bestätigt auf MZ-Anfrage ein Sprecher des Luftfahrtamts der Bundeswehr. Warum sie über bewohnte Gebiete geflogen sind.
Zwei Eurofighter des Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ Laage (südlich von Rostock) haben zwischen 10.14 Uhr und 10.45 Uhr im Tiefflug den Bereich zwischen Holzdorf und Dessau überflogen. Dabei ist auch mehrfach Wittenberg überflogen wurden. Die niedrigste aufgezeichnete Höhe waren 280 Meter um 10.26 Uhr. „Es waren reine Übunngsflüge, die nicht mit dem Ukraine-Krieg zusammenhängen“, sagt der Pressesprecher vom Hubschraubergeschwader 64. Die Flüge seien zur Ausbildung der Piloten zwingend notwendig.
Radardaten zeigen ein weiteren Kampfjet über Wittenberg
Zusätzlich zeigen die Radardaten noch ein weiteres Kampfflugzeug: Um 10.26 Uhr soll ein Panavia-Tornado vom Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ (Schleswig-Holstein) in etwa 1.130 Metern Höhe östlich an Wittenberg vorbeigeflogen sein.
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Vorgaben und Mindesthöhen für militärische Flüge im deutschen Luftraum
Militärische Flüge finden laut dem Bundeswehr-Luftfahrtamt regelmäßig im gesamten deutschen Luftraum statt. Dabei müssen bestimmte Mindesthöhen eingehalten werden. Diese betragen in der Regel 300 Meter, können aber bei Tiefflugübungen auf 150 Meter reduziert werden. Der Überflug von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern ist auf 600 Meter begrenzt.
Warum Kampfjets über bewohnte Gebiete fliegen müssen
Laut dem Sprecher werde versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. „Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen“, sagt er.
Warum militärische Übungsflüge unverzichtbar sind
„Die Erfüllung der Aufgaben der Luftstreitkräfte erfordert eine fundierte fliegerische Ausbildung und kontinuierliches Üben“, erklärt der Bundeswehrsprecher. Demnach sind diese unverzichtbar, auch wenn bereits große Teile der fliegerischen Ausbildung ressourcen- und umweltschonend unter Nutzung von Simulatoren genutzt werden.
Kontaktmöglichkeiten für Bürger
Bei Fragen oder Beschwerden zum militärischen Flugbetrieb können Bürger die kostenfreie Nummer 0800/ 862 07 30 oder die E-Mail [email protected] nutzen, um das Luftfahrtamt der Bundeswehr zu erreichen.