Die gute alte Zeit wird wieder lebendig
Dabrun/MZ. - Doch noch sind viele fleißige Hände dabei, dem kleinen Heimatmuseum, das am 3. Oktober feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden soll, den letzten Schliff zu verpassen.
29 Mitglieder gehören zum Heimatverein Elbaue-Dabrun, der seit 2002 besteht. "Schon viele Jahre hatten sich heimatgeschichtlich Interessierte mit den Gedanken getragen, einen Verein zu gründen", erzählt die Vorsitzende, Rosmarie Krüger. Vor drei Jahren fanden sich dann doch eine Hand voll Leute zusammengefunden, doch die Gründungsversammlung fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Denn diese war auf August 2002
festgelegt, dem Jahr der Flut. Doch im Oktober des gleichen Jahres war es dann endlich soweit. "Ziel unseres Vereins ist die Förderung und Pflege der Heimatverbundenheit", ergänzt Rosmarie Krüger. Zu den 15 Gründungsmitgliedern gehörte auch Prof. Erich Wöbke. "Er konnte uns sehr viele gute Ratschläge geben, einmal, was die Vereinsgründung betraf, und zum anderen legte er den Grundstein für unsere Chronik", erzählt Gründungsmitglied Brigitte Kreil. Heidrun Dufft weiß zu erzählen, dass Wöbke von Dresden hierher übergesiedelt ist. Und auf der Suche nach den Wurzeln seiner Familie habe er überall in Archiven gestöbert und sei so auch auf historische Zusammenhänge von Dabrun gestoßen.
Auf großen Tafeln, die in der Heimatstube hängen, ist bildlich die Entwicklung des Ortes festgehalten. "Die junge Frau auf dem Foto" - es zeigt eine Frau in Kleidungsstücken aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts - "ist Erika Sommer", zeigt Rosmarie Krüger auf das Bild. Heute ist sie 95 Jahre alt und lebt bei ihren Kindern.
Auch die anderen Vereinsmitglieder, die an diesem Nachmittag in die Heimatstube gekommen sind, um letzte Hand anzulegen, damit zur Eröffnung in gut einer Woche alles fertig ist, sind von den Fotos magisch angezogen. Es wird debattiert und gefachsimpelt, wo was gestanden hat und wie es einst ausgesehen hat. Denn jedes Foto hat seine ganz eigene Geschichte, über die vor allem die Älteren viel zu erzählen wissen.
Und weil Dabrun schon immer ein Bauerndorf war, gibt es in der Heimatstube auch viele landwirtschaftliche Geräte und Hausrat von anno dunnemals zu sehen. "Einige dieser Dinge wurden uns von Einwohnern als Leihgabe zur Verfügung gestellt oder geschenkt", sagt Rosmarie Krüger. "Pflug, Egge und Tröge aus Holz haben wir aus einer Haushaltsauflösung bekommen", ergänzt Brigitte Kreil. Doch die Zimmermannsgeräte, die Rosmarie Krüger gerade auf einer Wand platziert, sind Leihgaben.