1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Der innigste Traum prangt in großen Lettern an der Bühne

Der innigste Traum prangt in großen Lettern an der Bühne

Von KLAUS ADAM 24.01.2010, 16:20

ZAHNA/MZ. - Wohl zum zehnten Mal - genau konnte dies Peter Schulze schon gar nicht mehr sagen - hatten er als Leetzaer Bürgermeister und Gastgeber Hans-Helmar Mordelt (beide parteilos) für Zahna gemeinsam zum Neujahrsempfang geladen.

Nicht alles musste oder wollte der Zahnaer Bürgermeister in seiner Rede ansprechen. Einen wesentlichen Wunsch hatten die Gäste den ganzen Abend vor Augen: "Jahresträume" waren auf der Bühnenleinwand dargestellt. Und mittendrin prangte da das Wort "Kreisumlage", versehen mit vielen Pfeilen nach unten. Ob's ein Traum bleibt oder doch Tatsache wird, zeigt sich erst, wenn die Mitglieder des Kreistages den Haushalt für das gerade begonnene Jahr verabschieden. Immerhin waren ja auch Mitglieder dieses Gremiums Teilnehmer am Neujahrsempfang, ebenso wie Landes- und Bundespolitiker aus dem Heimatkreis.

Musikalisch wurde Mordelts Ansprache umrahmt von jungen Instrumentalisten. Der 14-jährige Felix Urban spielte Klassik auf dem Akkordeon, und der erst achtjährige Valentin Schicketanz erhielt ebenfalls heftigen Beifall für sein Klavierspiel.

Quasi im Schnelldurchlauf rief Zahnas Bürgermeister dann noch einmal die wesentlichen Eckpunkte ins Gedächtnis der Anwesenden zurück, die die Entwicklung der Flämingstadt in den vergangenen zwölf Monaten prägten. Von den bewegenden Momenten des Mauerfalls vor 20 Jahren und des 60. Geburtstages der Bundesrepublik schwenkte er den Blick alsbald auf seine Stadt. Und da musste natürlich ein Aspekt besonders herausgehoben werden: "Wie ein roter Faden" habe sich das Thema Gemeindegebietsreform durch das ganze Land gezogen. "Leider ist es nicht gelungen, dass sich die Kommunen unserer Verwaltungsgemeinschaft freiwillig auf einen Nenner verständigen konnten. Diese Chance ist vertan." Nun müsse man nach vorne schauen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

Nach der letzten Bürgermeister-Zusammenkunft vergangene Woche sei "offensichtlich auch der letzte Versuch, die Bildung der neuen Einheitsgemeinde zu unterlaufen, erfolgreich abgewehrt worden". Bekanntlich hatte Innenminister Holger Hövelmann (SPD) kurz vor Jahresende in Elster angedeutet, eventuell doch die Bildung einer Verbandsgemeinde im Landtag aufs Tapet zu heben, wenn sich alle betreffenden Gemeinden der "Restgemeinschaft" Elbaue-Fläming einig seien. Doch diese Einigkeit kam eben nicht zustande.

Doch in Zahna selbst stünden zahlreiche Erfolge zu Buche. Mordelt nannte den Ausbau der Triftstraße. Der erste Bauabschnitt ist fertig, der zweite inzwischen begonnen. Die Ernst-Thälmann-Straße ist teilausgebaut worden. Dadurch verbesserte sich die Zufahrt zum Fliesenwerk als wichtige wirtschaftsfördernde Maßnahme. Große Hoffnungen setzt Mordelt, wie er erklärte, in eine neue Unternehmensansiedlung im Gewerbegebiet. Er sei überzeugt, dass die Bemühungen im Wirtschaftsministerium zu dieser Ansiedlung von Erfolg gekrönt sein werden. Rund 150 neue Arbeitsstellen seien dadurch zu erwarten, meinte er und begrüßte den geschäftsführenden Gesellschafter Reinhard Tiedt herzlich unter den Gästen.

Eingedenk solch positiver Aspekte, seine Aufzählung war deutlich länger, bedauerte Mordelt, dass dieses Jahr mit "schmerzlich geringeren Finanz- und Investitionszuweisungen" zu rechnen sei. Dennoch halte der Stadtrat an der Vision eines Gemeindezentrums am Ratsteich mit Kindertagesstätte und Altenheim fest.