Unterhaltung Das Sommerkino in Wittenberg startet
Die Tradition wird aufrecht erhalten. Ab dem 25. Juni fällt der Startschuss zum beliebten Filmsommer auf dem Cranach-Hof. Was den Gästen diesen Sommer geboten wird.

Wittenberg/MZ - Die gute Tradition wird auch in diesem Jahr fortgesetzt: Es gibt wieder ein Wittenberger Sommerkino. Eines also unter freiem (Nacht-)Himmel und an einem kulturhistorisch interessanten Ort: im Cranach-Hof in der Schlossstraße. Bereits am kommenden Samstag ab 21.30 Uhr läuft der erste Film, ein erfolgreicher Streifen aus Deutschland nach einem Bestseller - die „Känguru-Chroniken“.
Projektbezogene Unterstützung
Veranstaltet wird das Sommerkino wie in den vergangenen Jahren in Kooperation von Exil e.V. und Cranach-Stiftung. Stefan Kretschmar hat quasi in Personalunion den Hut auf für das Ereignis,
er ist Geschäftsführer der Stiftung und Vorsitzender des Exil-Vereins, der knapp 20 Mitglieder zählt und zudem einige Unterstützer, die projektbezogen helfen und nicht unbedingt eintreten wollen: „Das scheint ein Trend zu sein“, bemerkt Kretschmar, der gleichwohl sehr froh ist, dass es die Helfer gibt. Im Falle des Sommerkinos handelt es sich um Filmenthusiasten.
Und die bestimmen im Übrigen auch das Programm, das geboten wird. Es gibt eine Liste, in die alle, die das Sommerkino tatkräftig unterstützen, ihre Wünsche eintragen können. Die meisten Nennungen finden dann Berücksichtigung. Dass ihm das Ergebnis nicht immer gefällt, räumt Kretschmar ein. Aber so sei das eben mit den unterschiedlichen Geschmäckern. Er freut sich jedenfalls, dass ein Film, den er sich schon länger im Sommerkino-Programm wünscht, laufen wird: „The Doors“, Oliver Stones Hommage auf die berühmte Band um Jim Morrison (22. Juli).
Es wird der letzte Filmabend des diesjährigen Sommerkinos auf dem Cranach-Hof sein. Dazwischen gibt es noch „Rocketman“ (1. Juli). Ebenfalls ein Musikfilm, in dem es um einen der schillerndsten Musiker seiner Zeit geht: Elton John. Ein einst schüchterner Junge, der am Klavier wie verwandelt ist.
Am 8. Juli ist „Grand Budapest Hotel“ zu sehen, eine skurrile und charmante Komödie, wie es in der Ankündigung heißt. Ein Tag darauf, am 9. Juli, wird „Live is live - die Spätzünder“ mit Jan Josef Liefers gezeigt. Außerdem kooperieren die Veranstalter wiederum mit der Stadt Gräfenhainichen. In der dortigen Schlossruine soll am 19. August ab 21 Uhr das deutsche Drama „Wunderschön“ zu sehen sein.
Stets auch ein Kraftakt
Dass es immer ein Kraftakt ist, das Wittenberger Sommerkino auf die Beine zu stellen und finanziert zu bekommen, verhehlt Stefan Kretschmar nicht. Allein das Auf- und Abbauen der Leinwand, die Vorbereitungen für einen einzigen Filmabend sind aufwendig. Der Vereinschef rechnet mit vier Stunden, drei fürs Aufbauen, eine für danach, es brauche etwa acht Leute pro Veranstaltung. Ohne Spenden liefe gar nichts.
Aber Kino unter freiem Himmel sei einfach ein Ereignis. Das möchten viele nicht missen. Gerade in der Coronazeit, die Abende fanden in beiden Jahren statt, wenn auch mit Einschränkungen, war das Interesse beträchtlich. „Wir waren zu hundert Prozent ausverkauft, wir mussten Leute wegschicken.“
Dieses Jahr werde sich die Resonanz vermutlich wieder auf ein gewöhnliches Niveau einpegeln, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der zahlreichen Angebote an den Wochenenden. Übrigens wird es auch das letzte Jahr auf dem Cranach-Hof in der Schlossstraße sein. 2023 wird wieder mit dem Cranach-Hof am Markt geplant. Da sei es klein und kuschelig - und es gebe kein Lärmproblem.