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Das lange Warten auf eine sanierte Straße hat ein Ende

Von ULF ROSTALSKY 16.10.2009, 18:17

ZSCHORNEWITZ/MZ. - An der grundhaft ausgebauten Kreisstraße schritten Landrat Jürgen Dannenberg, Bürgermeister Günter Gröbner und der Zschornewitzer Bauausschussvorsitzende Friedhelm Buhle (alle Linke) zum Scherenschnitt und setzten dem langen Warten auf eine neue Straße ein schnelles Ende.

"Im Regen braucht es keine großen Reden", bemerkte der Landrat, derweil Werner Voigt in Erinnerungen schwelgte. Der Chef des Zschornewitzer Sportvereins Turbine wurde vor 69 Jahren im Elternhaus im Pöplitzer Weg geboren. "Seit damals hat es hier keinen Straßenbau gegeben. Geflickt wurde immer mal was. Aber richtig gemacht hat niemand was."

Auch wenn die Erneuerung der Kreisstraße lange habe auf sich warten lassen: Die mit der längsten Wartezeit sei sie trotzdem nicht gewesen, bemerkte Jürgen Dannenberg. Immerhin sei er in diesem Jahr auch bei einer Straßenübergabe gewesen, für die die Planungen noch unter Regie des 1994 Geschichte gewordenen Landkreises Gräfenhainichen in Gang gesetzt worden waren. Doch ungeachtet dessen musste auch Dannenberg eingestehen, dass der Pöplitzer Weg in Zschornewitz lange Zeit auf der Bau-Prioritätenliste des Landkreises gestanden hat. 2002 waren zum ersten Mal konkrete Vorstellungen zum Ausbau der Trasse zu Papier gebracht worden.

Allerdings habe auch das Geld eine Rolle gespielt. Zwar sei der Landkreis am Ende für die jetzt für 600 000 Euro instand gesetzte Straße mit 80 Prozent Förderung vom Land bedacht worden. "Aber der Rest musste vom Kreis auch erst einmal aufgebracht werden." Nach Einstellung des Eigenanteils im Kreishaushalt konnte der Baustart am 15. April vollzogen werden. "Eine ordentliche Bauzeit", nennt der Landrat das.

Tatsächlich wurde die Kreisstraße so ausgebaut, dass sie in den nächsten Jahrzehnten wohl nicht wieder angefasst werden muss. Das zumindest glaubt Bürgermeister Günter Gröbner, der vom Schulterschluss von Landkreis, Kommune und Versorgungsunternehmen schwärmt. "Aber das machen wir immer so bei uns. Wir wollen doch nicht in zwei, drei Jahren die Straße wieder aufreißen, nur weil irgendjemand neue Leitungen verlegen muss." Komplett erneuert wurden unter dem 900 Meter langen Straßenabschnitt Trink- und Abwasserleitungen, auch ein separates System für die Regenwassererfassung samt Rückhaltebecken wurde installiert.

Was für die Zschornewitzer besonders zählt, ist die Schaffung von Fuß- und Radwegen. Das, meint Bürgermeister Günter Gröbner, mache vor allen Dingen den Weg der Kinder und Jugendlichen zu den Sportanlagen sicherer. "Daran mussten wir schließlich auch denken." Angesichts der an die Erfordernisse des Denkmalschutzes angepassten Oberflächen der Fußwege rät er jetzt auch zu noch mehr privatem Engagement der Anwohner im Pöplitzer Weg. Wenn alles schon auf Vordermann gebracht worden sei, könnten jetzt auch ein paar mehr Vorgärten eine Frischzellenkur vertragen. Von 60 Kilometern Straßen, Fuß- und Radwegen in Zschornewitz sind laut Bürgermeister einschließlich des Pöplitzer Weges bisher über 90 Prozent instand gesetzt.