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Digitalisierung in Sachsen-Anhalt Coswig schaltet Serviceportal frei - Meldestelle in jedem Smartphone

Was die Stadt Coswig ab April auch per Online-Service anbieten wird.

Von Andreas Hübner 28.03.2025, 14:00
Der Weg zur Meldestelle im Rathaus der Stadt Coswig bleibt den Einwohnern für bestimmte Angelegenheiten künftig erspart.
Der Weg zur Meldestelle im Rathaus der Stadt Coswig bleibt den Einwohnern für bestimmte Angelegenheiten künftig erspart. (Foto: Thomas Klitzsch)

Coswig/MZ. - Alle Smartphones der Einwohner der Stadt Coswig und ihrer Ortsteile werden in der kommenden Woche um eine sehr wichtige Funktion erweitert. Jedes Gerät erhält sozusagen eine eigene Meldestelle. Ab 1. April können einige Anträge, Meldungen und Formulare online – also mit dem Handy oder am Computerbildschirm – beantragt und erledigt werden.

Service-Portal geht online

Zunächst sind es zwar nur wenige Behördengänge, die sich die Coswiger künftig ersparen können, aber – und das ist die wichtige Nachricht – jetzt geht es endlich los. Ab April wird das Serviceportal der Stadt freigeschaltet. „Wir fangen mit einigen Online-Diensten an“, berichtet Katharina Hirth.

Hirth ist die Leiterin der IT-Abteilung der Stadt und erklärt, dass sämtliche Vorgänge, die bei einem Wohnsitzwechsel auf der Meldestelle eingereicht werden müssen, künftig online dargestellt sind. „Wir sprechen dabei von der elektronischen Wohnsitzmeldung“, sagt sie. Nötig dazu ist lediglich ein Internetanschluss und ein gültiger Personalausweis, denn natürlich müssen die Einwohner sich auch online eindeutig identifizieren.

Wohnsitzmeldung online erledigen

Das heißt im Speziellen, dass die Einwohner der Stadt, die aus Coswig wegziehen, ihren Wohnsitz innerhalb der Stadt ändern oder sich entscheiden, sich hier niederzulassen, dies online erledigen können. Das sei erstmal ein kleiner Anfang. „Aber das soll jetzt stetig erweitert werden“, sagt sie.

„Schon bald wird unter anderem auch die Online-Gewerbeanmeldung hinzukommen“, kündigt Hirth an. Außerdem stehe man beispielsweise auch in den Startlöchern, die Anmeldung zur Eheschließung schon zeitnah online abzubilden. Hinzu kommen schon jetzt verschiedene Services, die auch bisher online verfügbar waren. Dazu gehört die Möglichkeit der „Onleihe“ in der Coswiger Stadtbibliothek. Mit dieser Funktion können unter anderem E-Books vom heimischen Sofa aus ausgeliehen werden.

Auch die Anmeldung für den Wirtschaftsnewsletter, mit dessen Hilfe die Stadt ein Netzwerk für örtliche Unternehmer pflegt, wird künftig in diesem Portal zur Verfügung stehen. „Und der sogenannte Bürgermelder“, sagt Hirth. Mit diesem Tool können die Einwohner der Stadt auf schnellem Wege eventuelle Mängel wie nicht funktionierende Straßenlaternen, gefährliche Schlaglöcher oder illegale Müllentsorgungen melden.

Knapp 400 Vorgänge

Grundsätzlich muss eingestanden werden, dass dieses Portal verspätet freigeschaltet wird. Denn laut dem Online-Zugangsgesetz der Bundesregierung müssen Städte und Gemeinden schon seit Ende 2022 knapp 400 Vorgänge online zur Verfügung stellen. „Das hat keine Kommune geschafft“, sagt Hirth, die auf Landkreisebene auch in einer entsprechenden Arbeitsgruppe tätig ist. Sie erklärt, dass zur Online-Abbildung eines jeden einzelnen Vorgangs eine Menge Arbeit steckt, die der Nutzer nicht sieht. Ein Beispiel dafür sei, ohne zu tief ins Detail zu gehen, die Integration eines Bezahlvorganges.

„Seit 2022 arbeiten wir daran, alle Voraussetzungen zu schaffen“, sagt Hirth. Sie sei sehr froh, dass es jetzt endlich losgehe „Ich bin ein Freund der Digitalisierung“, kommentiert Bürgermeister André Saage (SPD), „daher freue ich mich, dass wir jetzt soweit sind, diese Dinge umzusetzen.“ Damit werde der Service für die Einwohner erhöht. „Die jetzige Generation ist sehr onlineaffin und daher gehe ich davon aus, dass das rege genutzt wird.“ Vor dem Hintergrund des Starts am 1. April versichert das Stadtoberhaupt: „Das ist kein Aprilscherz!“