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Cocktails Cocktails: Wittenberger für Barkeeper-WM qualifziert

Von Sabine Wesner 24.10.2012, 17:47

Wittenberg/MZ. - "Das ist schon cool", strahlt Martin Kramer. "Fast jeder Fußballspieler hat den Traum, einmal in der Nationalelf zu spielen und sein Land vor der Welt zu vertreten - mir geht es gerade genauso", gesteht der 26-Jährige. Im Fall von Kramer sind es nicht sportliche Höchstleistungen, die ihn für eine Weltmeisterschaft qualifiziert haben, sondern der Umgang mit Spirituosen. Die und verschiedene Zutaten komponiert der junge Wittenberger so gekonnt zu neuen Cocktails, dass er sich für das internationale Finale um den Monin Cup, das am 10. Dezember in Paris stattfindet, qualifiziert hat.

"30 bis 40 der besten Barkeeper der Welt werden dort antreten. Aus jedem Land nur einer. Und ich bin dabei", freut sich der Restaurantfachmann. Gelernt hat Kramer das Barkeeper-Handwerk in Erfurt bei Torsten Spuhn. Der gilt seit Jahren als einer der Trendsetter in der Bar-Szene und hat mit seinen Kreationen unzählige nationale und internationale Preise gewonnen. "Seitdem bin ich Barkeeper mit Leib und Seele", sagt Kramer. 2012 war für den jungen Mann, der vor fünf Jahren erstmalig bei einem Wettkampf antrat, äußerst erfolgreich: Der Jugendsiegertitel beim Sommer-Sektcocktail-Cup der Sektkellerei Bernard-Massard, der erste Platz bei der "Cocktail Competition" des spanischen Spirituosenherstellers Licor 43 ein weiterer Sieg beim Mitteldeutschen Coffee Cocktail Contest in Berlin und nun die WM in Paris sorgen auch national für einige Aufmerksamkeit. Nicht nur für Kramer, auch im "Café & Bar BitterSuess", das Inhaber Axel Ziehme vor zwei Jahren mit Kramer als Barchef eröffnete, profitiert man von seinem Können.

"Das war überhaupt eine Wahnsinnswoche", sagt er. "Montag haben wir erfahren, dass unsere Bar den Chivas Regal Bar Contest in Deutschland gewonnen hat und wir als Preis nach Berlin zur Verleihung der Mixology Bar Awards - eine Art Bambi der deutschen Barkultur - eingeladen sind." Seit Dienstag weiß er von seiner WM-Teilnahme und dann kam noch die Info, dass das "BitterSuess" im Barführer "Mixology Bar Awards" aufgeführt ist - als einzige Bar in einer Stadt mit unter 50 000 Einwohnern. "Das ist doch reiner Wahnsinn", sagt Kramer.

Auch in Paris hofft Kramer mit seinem Drink, dem noch ein klangvoller Name fehlt, auf einen Volltreffer: "Doch was wirklich zählt, ist meine Arbeit hier."