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Gastronomie Burger Bar Wittenberg: Inhaberin soll Palettenmöbel in der Innenstadt entfernen

Von Marcel Duclaud 24.09.2016, 04:00
Lydia Grauss schraubt die Sitzmöbel der Burger Bar in der Innenstadt von Wittenberg auseinander.
Lydia Grauss schraubt die Sitzmöbel der Burger Bar in der Innenstadt von Wittenberg auseinander. Baumbach

Wittenberg - Eine Welle der Empörung schwappt durch das Netz: Willkür, Frechheit, Quatsch, unglaublich. Auslöser ist ein Brief der Stadtverwaltung an die Inhaberin der Wittenberger „Burger Bar“ am Markt. Sie soll ihren Freisitz abräumen und „eine Außenbestuhlung wählen, die den Anforderungen der Feuerwehr entspricht und genehmigungsfähig ist“.

Lydia Grauss, die die „Burger Bar“ seit Juli betreibt, ist aus allen Wolken gefallen als sie Anfang der Woche das Schreiben erhielt. „Am Boden zerstört“ betitelt sie ihren Facebook-Eintrag und fragt: „Findet ihr unsere Palettenmöbel auch so störend?“ Sie hat viele Fragen und beklagt, dass von der Behörde niemand das Gespräch mit ihr gesucht hat.

Zum einen ist da die Kurzfristigkeit: Bis Donnerstag sollte sie die Möbel abgebaut haben. Zum anderen stehen draußen vor der „Burger Bar“ seit Jahren Stühle und Tische. Vorher waren sie auch massiv. Wieso ist die Feuerwehrzufahrt erst jetzt ein Problem? Eigene Versäumnisse räumt sie unterdessen ein. Sie hat, als sie im Sommer die Palettenmöbel aufstellte, die Stadt nicht darüber informiert, glaubte, die Genehmigung des Vorgängers gelte weiter.

Bei einem Urlaub in Binz sah die Grieboerin an der Strandpromenade ähnliche Tische und Bänke und fand: „Die passen zu der Burger Bar in Wittenberg, die sind ein Hingucker“. Was Lydia Grauss nun befürchtet, ist ein erheblicher Umsatzrückgang, weil der Freisitz nicht zuletzt als Hinweis auf die „Witten Burger“ fungiert.

Sie versteht auch nicht, warum alles so plötzlich geschehen muss: „Man hätte doch sagen können: Die Saison neigt sich dem Ende entgegen, wir setzen uns zusammen hin und suchen nach einer Lösung.“ Allerdings: Die Hoffnung, die Palettenmöbel doch wieder aufstellen zu können, gibt Lydia Grauss nicht auf. Sie räumt sie vorerst in den Keller. „Die Resonanz auf Facebook zeigt mir, so ganz falsch kann ich nicht liegen.“ Eine Unterschriftenaktion ist inzwischen gestartet.

Stadt-Sprecherin Karina Austermann bedauert die Probleme. In der Sondergenehmigung des Vorgängers sei fixiert gewesen, dass die Möbel mit geringem Aufwand weggeräumt werden können. „Im Notfall muss die Feuerwehr da durch.“ Sie räumt allerdings ein, dass der Umgang miteinander „kommunikativer werden könnte“. (mz)