Polizei: Betrüger geben sich im Landkreis Wittenberg als Polizisten aus

Wittenberg/MZ - Mehrere Seniorinnen und Senioren aus dem Landkreis Wittenberg haben am Montag die Polizei über Anrufe einer vermeintlichen Polizeibeamtin informiert. Dabei sei immer ähnlich vorgegangen worden.

Die Anruferin habe sich als Kriminalbeamtin vorgestellt und erklärt, dass es in der Nachbarschaft einen Raubüberfall bzw. einen Einbruch gegeben habe. In einigen Fällen übergab die vermeintliche Kriminalbeamtin die Telefonate an einen „Kollegen“, einige Telefonate führte die unbekannte Frau selber fort: Es handele sich um eine Bande, von der man einige Mitglieder habe festnehmen können. Dabei sei eine Liste aufgetaucht, auf der der Name der jeweils Angerufenen stehe.

Eine 81-jährige Wittenbergerin erwiderte der unbekannten Anruferin, sie könne nichts verstehen und legte auf. Als kurze Zeit später ihr Telefon abermals klingelte, erkannte sie auf dem Display die Nummer, unter der die vermeintliche Polizeibeamtin angerufen hatte. Statt das Telefonat anzunehmen, informierte sie die echte Polizei.

Eine 77-jährige Wittenbergerin antwortete auf die Fragen der vermeintlichen Kriminalpolizistin, dass sie am Telefon keine Auskünfte gebe. Darauf reagierte die Anruferin ungehalten und beendete das Telefonat. Eine 87-Jährige wurde aufgefordert, bei ihrer Bank für den nächsten Tag 20.000 Euro zur Barauszahlung zu bestellen. Die Seniorin informierte das Polizeirevier Wittenberg darüber.

Während in diesen Fällen kein Geld oder Wertsachen übergeben wurde, hat ein Ehepaar den Betrug nicht erkannt. Dieses hatte gegen 17.30 Uhr einen unbekannten Mann am Telefon, der sich als Kriminalbeamter vorstellte. Dieser erzählte, dass man Fotos von ihrem Safe bei einer Diebesbande gefunden und den Hinweis erhalten habe, dass in der Nacht bei ihnen eingebrochen werden soll. Das Paar übergab Bargeld in fünfstelliger Höhe.

Die Polizei warnt aus diesem aktuellen Anlass wiederholt vor dieser Betrugsmasche und rät, sich nicht unter Druck setzten zu lassen. Echte Polizisten fordern keine Übergabe der Bargeldbestände oder sonstiger Wertsachen. Angerufene sollten immer misstrauisch sein.

Einen Aufsteller für das Telefonschränkchen mit Hinweisen zu dieser Betrugsmasche und einem Feld für wichtige Telefonnummern, wie beispielsweise die Nummer der zuständigen Polizeidienststelle, erhalten Interessenten bei den Regionalbereichsbeamten oder in Polizeidienststellen. Broschüren mit Hinweisen und Tipps zu dieser und weiteren Betrugsmaschen erhalten Bürger dort ebenfalls.

Auf der Internetseite www.polizei-beratung.de gibt es unter dem Thema „Betrug durch falsche Polizisten“ einen Comic sowie den Link zu einem Video, in denen die Vorgehensweise der Täter anschaulich darstellt wird.