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Auf Luthers Spuren in die Landeshauptstadt

Von SABINE WESNER 10.06.2009, 18:08

KEMBERG/MAGDEBURG/MZ. - Acht Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen haben sich in einem außerschulischen Projekt an dem Wettbewerb, der vom Landesteam Sachsen-Anhalt der Arbeitsgruppe "Schule und Bildung" zur Lutherdekade 2017 ausgerufen worden war, beteiligt. Zwei Monate, jeden Dienstagnachmittag, gingen die jungen Lutherforscher auf Spurensuche. "Anfangs im Internet und dann haben wir die Kirchen in Kemberg und Rotta besucht, wo uns Pfarrerin Bettina Lampadius-Gaube, die Leiterin der Christenlehre Adelheid Ebel und die Rottaerin Astrid Fahrenwald viel über die Geschichte der Gotteshäuser und auch Luthers Wirken in Kemberg erzählten," sagt die neunjährige Friederike.

"Erst haben wir nur Informationen gesammelt, Fotos gemacht und gefilmt. Und dann kamen wir auf die Idee, dass es für die anderen Kinder interessanter und lustiger ist, ein Brettspiel zu spielen, als nur die Infos in einer Präsentation zu lesen", erklärt Ralf Tempel. Insgesamt 51 Fragen über Luther und die Geschichte der Heimatregion haben sich der Zehnjährige und seine Mitstreiter ausgedacht, die es auf den verschiedenen und mit Fotos illustrierten Stationen zu beantworten gilt. "Und wer als erster fünf Chips in Form von Luther-Rosen für seine Antworten zusammenhat, hat gewonnen", sagt Darius Nutzeblum, der von dem selbst kreierten Spiel, zu dem es auch ein Video mit den richtigen Antworten gibt, ganz begeistert ist. So viel Neues haben die Kinder erfahren, und das können nun auch ihre Mitschüler auf spielerische Art. So zum Beispiel die Geschichte über die Lutherlinde im Kemberger Pfarrgarten, die erst 2002 umgefallen ist und durch einen jungen Baum ersetzt wurde.

"Der Wettbewerb hat gezeigt", so Schirmherr Olbertz, "welches hohe kreative Potenzial in den jungen Menschen geweckt werden kann, wenn Lehrkräfte, Künstler, Pfarrer, Historiker, ehrenamtlich Tätige den richtigen Draht zu ihnen finden und sie motivieren." Der Wettbewerb, so Olbertz, sei ein wichtiges Projekt der kulturellen Jugendbildung, der offenbare, wie ein 500 Jahre altes Thema immer wieder neue Fragen aufwerfen kann.

Um die zu beantworten, wollen die Kemberger einen Teil des Geldes verwenden, um auch in Wittenberg auf Spurensuche zu gehen.