Panzertransport rollt vorbei Auf dem Weg in den Krieg? Güterzug mit Panzern rollt an Wittenberg vorbei
Ein Güterzug mit Panzern beladen ist am Wittenberger Altstadtbahnhof vorbeigefahren und hat dabei viel Aufsehen erregt. Wohin die Panzer ausgeliefert werden, hat die MZ von der Bundeswehr in Erfahrung gebracht.

Wittenberg/MZ - Ein mit Panzern beladener Güterzug, der am Montagvormittag am Altstadtbahnhof in Wittenberg vorbeirollte, hat für viel Aufsehen und Gesprächsstoff in Sozialen Medien gesorgt. Menschen blieben stehen und zückten ihre Handys, um das ungewöhnliche Bild, dass sich ihnen gegen 10 Uhr vormittags bot, auf Fotos festzuhalten. Was hat es mit dem Güterzug auf sich? Besteht ein Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine?
Weil an den geladenen Panzern keine Hoheitsabzeichen der deutschen Bundeswehr erkennbar waren, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um keine deutschen Panzer handele. Das bestätigte auf MZ-Anfrage Oberstleutnant Marc-Oliver Huhnholz von der Bundeswehr in Berlin nach Sichtung des Fotomaterials. Er weiß, dass es sich hierbei um Schützenpanzer vom Typ „Bradley“ der US-amerikanischen „Operation Atlantic Resolve“ (OAR) handelt.
Die OAR ist eine im Jahr 2014 begonnene und von den Vereinigten Staaten durchgeführte Operation zur Unterstützung und Bestärkung der NATO-Alliierten in Europa. Die Panzer, die am Montag an Wittenberg vorbeitransportiert wurden, würden für Übungen und Schulungen in Osteuropa, speziell in Polen und Litauen benötigt, so Huhnholz weiter. „Hierbei handelt es sich um einen routinemäßigen Materialaustausch.“
Die Deutsche Bahn teilte auf Anfrage mit, sie könne sich zu Militärtransporten nicht äußern. Sie stelle den Fahrweg allen Eisenbahnverkehrsunternehmen „diskriminierungsfrei“ zur Verfügung, hieß es vom Pressesprecher.