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Ärger mit DHL in Radis Ärger mit DHL in Radis: Bequem für wen?

Von UTE OTTO 29.12.2013, 20:20
Paketzusteller unterwegs in Zschornewitz.
Paketzusteller unterwegs in Zschornewitz. Thomas Klitzsch Lizenz

Radis/MZ - Ein Päckchen vom Versandhandel abgelegt in der Papiertonne - geschehen in Gräfenhainichen - war nicht die einzige Panne bei der Zustellung von Sendungen durch das Post-Tochterunternehmen DHL in der Vorweihnachtszeit.

Die Radiser Ortsbürgermeisterin Evelin Erdmann (CDU) fand kurz vor dem Fest eine Benachrichtigung im Briefkasten, dass ihr Paket in der Packstation Gräfenhainichen deponiert wurde, weil der Zusteller daheim niemanden antraf.

Warum es da nicht wie sonst beim Nachbarn abgegeben wurde, erschließt sich ihr nicht. „Da war eine ortsfremde Aushilfe am Werk und hat Dienst nach Vorschrift gemacht“, mutmaßt Evelin Erdmann. Mit den angestammten Zustellern klappe es mit der Abgabe bei den Nachbarn immer sehr gut. Nicht aus persönlichen Gründen hat sie sich darüber geärgert. „Mir geht es vor allem um die älteren Mitbürger, die nicht mehr mobil sind und denen zugemutet wird, in den nächstgelegenen Ort zu fahren“, so Erdmann. Zudem seien viele Ältere mit solchen Automaten wie die Packstation völlig überfordert.

Die Ortsbürgermeisterin hat Sorge, dass das die Zukunft der Paketzustellung sein könnte. „Aber wir haben nun mal das Problem, dass die Bevölkerung auf dem Land immer älter wird. Wir müssen uns alle auf den demografischen Wandel einstellen, warum nicht auch die Dienstleister?“ „Wir setzen nach wie vor auf den persönlichen Kontakt zu den Kunden“, versichert Tina Birke, Pressesprecherin des Post-Tochterunternehmens und entschuldigt sich für Pannen. Zu 95 Prozent würden die Sendungen beim ersten Zustellversuch angenommen. Und die Nachbarn seien gewöhnlich der erste Weg des Zustellers, wenn der Empfänger nicht zu Hause ist.

Darüber hinaus gibt es weitere Alternativen: Man vereinbart einen Ablageort an einem versteckten Platz auf dem Grundstück. Die Formulare für den sogenannten Garagenvertrag haben die Zusteller in der Tasche. Der Ablageort muss ja nicht die Papiertonne sein. Für eingangs erwähnten Fall gab es die Vereinbarung nicht.

Man kann auch mit DHL einen Wunschtermin für die Auslieferung vereinbaren - das allerdings geht nur übers Internet. Dafür reicht eine einmalige Registrierung unter www.paket.de. Ebenso, wenn die Sendungen in einer Postfiliale, die möglicherweise auf dem Arbeitsweg liegt oder im nächstgelegenen DHL-Paketshop hinterlegt werden soll. Ist eine Sendung dort eingetroffen, werden die Kunden per E-Mail oder auf Wunsch per SMS benachrichtigt.