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Am Hauptbahnhof in Wittenberg Am Hauptbahnhof in Wittenberg: Großer Feuerwehreinsatz: Unbekannte stecken Zug in Brand

Von Alexander Baumbach 22.10.2018, 14:26
Feuerwehreinsatz am Wittenberger Hauptbahnhof
Feuerwehreinsatz am Wittenberger Hauptbahnhof Symbolfoto/Baumbach

Wittenberg - Haben zwei Teenager fast einen Zug im Wittenberger Hauptbahnhof abgefackelt? Der Verdacht liegt nahe. Mit einem großen Feuerwehreinsatz musste am Sonntagnachmittag ein Regionalexpress gelöscht werden. Der Brand war im Bereich einer Zugtoilette ausgebrochen.

Zwei Tatverdächtige

„Es wurden zwei männliche Personen beobachtet, die sich lachend von der Zugtoilette entfernt haben. Das Alter geben Zeugen zwischen 16 und 18 Jahren an“, erklärte Bundespolizeisprecherin Chris Kurpiers am Montagnachmittag auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung. Kurz zuvor hatte die Brandmeldeanlage des Reisezuges, der von Wittenberg mit fünf Waggons nach Stralsund an der Ostsee fahren sollte, ausgelöst.

„Normalerweise, wenn das passiert, ist das ein Fehlalarm. Da geht man dann hin und setzt die Anlage zurück. Aber diesmal hat es tatsächlich gebrannt“, berichtet Thomas Baschin, der Lokführer des Zuges. Er griff zum Feuerlöscher und versuchte, der Flammen Herr zu werden.

Um 16.39 Uhr wurden die Feuerwehren von Wittenberg-West, Reinsdorf-Dobien, Teuchel, Braunsdorf und der Hauptamtlichen Wachbereitschaft alarmiert. Das Nachbargleis wurde gesperrt zum Lüften der Waggons. „Das hätte auch böse enden können. Der Brand ist im mittleren Wagen ausgebrochen. Die Toilette ist gegenüber vom Schaltschrank. Wenn das übergegriffen hätte, wäre das teuer geworden“, schildert der Lokführer, der zufällig seine Pause am Zug verbracht hatte und deswegen schnell reagieren konnte.

Videobeweise gesichert

Der Schaden, der unmittelbar am Waggon entstanden ist, wird auf 500 Euro beziffert. Da der Zug dann aber vom Notfallmanagement der Bahn aus dem Verkehr gezogen wurde, dürften die Folgekosten noch weitaus höher liegen. „Wir sind dann leer nach Lichtenberg gefahren. Dort wird der Schaden repariert“, erklärt Baschin. Und in Lichtenberg kann die Kassette der Videoüberwachung entnommen werden.

Polizei und Lokführer haben die Hoffnung, dass auf den Aufnahmen die beiden Tatverdächtigen zu erkennen sind. Die rund 35 Reisenden des Zuges wurden auf die Nachfolgezüge in Richtung Berlin vertröstet. Lokführer und Zugbegleiterin waren bis zum Abend im Wittenberger Krankenhaus. (mz)