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Abschied Abschied: Heidebahn am Freitag auf letzter Fahrt

Von marcel duclaud 17.12.2014, 20:40
Gehört nicht mehr länger zum Bild der Region: die Heidebahn.
Gehört nicht mehr länger zum Bild der Region: die Heidebahn. kuhn Lizenz

bad schmiedeberg - Am Freitagnachmittag verkehrt die Heidebahn zum letzten Mal zwischen Bad Schmiedeberg und Wittenberg. Alle Proteste, alles Engagement, alle Gespräche vor und hinter den Kulissen haben offenkundig nichts genutzt, die Abbestellung der Eisenbahn-Strecke zum Jahresende ist nicht zurückgenommen worden. „Wir haben gestritten und gekämpft“, sagt Wolfgang Vorpahl, Betriebsleiter Eisenbahn bei der Vetter GmbH. Aber bei jenen, die die Entscheidungen zu treffen haben, sei auf die Bemühungen kaum reagiert worden. „Enttäuscht“, sagt Vorpahl, „bin ich nicht mehr. Ich hoffe auf die nächste Landtagswahl.“

Am Freitag, dem letzten Schultag vor Weihnachten, fährt die Heidebahn noch einmal das volle Programm. Ab Mittag will der Betriebsleiter zusteigen: „Wir wollen uns anständig verabschieden bei den Leuten, die zu uns gehalten haben.“ Zwar soll nach seinen Worten das Thema Heidebahn und Wipperliese im Januar beim Verkehrsausschuss in Magdeburg noch einmal eine Rolle spielen: „Aber das kommt für uns zu spät. Dann gibt es uns nicht mehr.“ Für die Übergangszeit bis Ende Dezember, bis der neue Fahrplan in Kraft tritt, wird nach Auskunft von Kathrin Beyermann, Pressesprecherin der Vetter GmbH, ein Schienenersatzverkehr angeboten (außer am 24. und am 31. Dezember). Die Busse halten in der Zeit bis auf Ausnahmen an den Stationen, die auch die Heidebahn nutzte. Lediglich in Trebitz (Mühlenweg) und Eutzsch (B 2) wird laut Kathrin Beyermann nicht der Bahnhof angefahren. Die Abfahrtzeiten orientieren sich an denen der Heidebahn.

Ab 1. Januar kann dann das „stündliche Angebot der Linie 306 Lutherstadt Wittenberg - Bad Schmiedeberg und die Linie 333 mit einzelnen Fahrten im Schülerlinienverkehr über Pretzsch“ genutzt werden, heißt es auf der Internetseite der Vetter GmbH. Außerhalb der angebotenen Zeiten sei es überdies möglich, einen Anrufbus zu bestellen, der die Schnittstellen in Bad Schmiedeberg, Kemberg beziehungsweise in Pratau bedient. Die Umstellung dürfte nicht ganz einfach werden, die Buslinien sind anders gestrickt als die Strecke der Bahn. Die 306 etwa fährt von Wittenberg über Eutzsch, Pannigkau, Kemberg, Meuro, Ogkeln und Scholis nach Bad Schmiedeberg. Die 333 fährt (deutlich weniger häufig) von Wittenberg über Rackith, Dorna, Trebitz, Merschwitz, Pretzsch und Splau nach Bad Schmiedeberg.

Genauere Informationen sowohl zum Schienenersatzverkehr bis 30. Dezember als auch zum ab Januar geltenden neuen Fahrplan gibt es auf der Internetseite unter www.mein-bus.net. (mz)