1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Zuhause mit Pflege und Geborgenheit

Zuhause mit Pflege und Geborgenheit

Von Anka Stolper-Heinike 14.07.2005, 16:44

Langendorf/MZ. - Nicht nur für die 23 in diesem Wohnbereich lebenden Senioren ist es ein Höhepunkt. Fast 40 Angehörige sind gekommen, um bei herrlichstem Sommerwetter zu feiern. "Es ist einfach wunderbar, wie selbst besonders Pflegebedürftige einbezogen werden", lobt Marion Lange aus Weißenfels. Auch Ehemann Falk ist begeistert. Schließlich kann seine bettlägerige Mutter Ella Forner an der Grillparty teilhaben. Die alte Dame wurde von den Schwestern schick angezogen und auf einem Spezialstuhl an den Tisch mit ihren Kindern herangeschoben. Ob stark pflegebedürftige Menschen das fröhliche Treiben so wahrnehmen wie gesunde, weiß Einrichtungsleiterin Beate Mäkel nicht. Doch sie ist sich sicher, dass sie vieles mitbekommen. "Der Unterschied zwischen sauber, satt und trocken und geborgen und zufrieden ist uns sehr wichtig", betont die 39-Jährige und erklärt die Philosophie des privat geführten Hauses. "Wir versuchen, den Menschen hier Lebensqualität zu bieten. Und deshalb fahren wir mit ihnen auch ins Kulturhaus, in die Schwimmhalle oder zu Orten, an denen sie früher einmal gewohnt haben", nennt die Heimleiterin Beispiele. Selbst das Füttern der Schafe im zur Einrichtung gehörenden Behindertenzentrum "Christoph Buchen" schaffe eine intime Atmosphäre, die wenig mit der in den Medien oft dargestellten Eintönigkeit in einem Alten- und Pflegeheim zu tun haben.

Auslastungsprobleme hat man im Langendorfer Alten- und Pflegezentrum nicht. Alle 139 Plätze sind belegt. Viele Leute brächten ihre pflegebedürftigen Angehörigen auf Empfehlung. "Darüber freuen wir uns natürlich", betont die Heimleiterin und telefoniert mal schnell mit Hausmeister Jens Deubel, um ihn für seine Leistung am Grill zu loben. Derweil wirbelt das Personal umher und versorgt die Gäste des Grillfestes mit Leckereien. "Was möglich ist, tun wir hier", versichert auch Susan Freytag. Erst nachdem alle gut versorgt sind, genießt sie an einem der Tische eine Lützener Rostbratwurst.