1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Wirtschaft zahlt an Studenten

Wirtschaft zahlt an Studenten

Von Lutz Würbach 13.01.2008, 17:28

Freyburg/Weißenfels/MZ. - "Die Verwaltung läuft ganz ordentlich", meinte Landrat Harri Reiche (parteilos) während seines Neujahrsempfangs am Freitagabend in Freyburg. Das war gewissermaßen seine Zusammenfassung zum Stand der Kreisfusion.

Die mehr als 800 geladenen Gäste im Lichthof der Sektkellerei hörten, dass eine fundierte Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg der Gebietsreform gewesen ist. Die Koordinierungsgruppe habe gute Arbeit geleistet. Jetzt gebe es noch einige Umbauten zu machen, bevor bis Ende des Jahres jeder Mitarbeiter der Kreisverwaltung da sitze, wo er sitzen solle, blickte Reiche voraus. Lobende Worte fand der Gastgeber auch für die Wirtschaft. Den Unternehmern sei es maßgeblich zu verdanken, dass die Arbeitslosigkeit im Süden des Landes in den zurückliegenden Jahren um etwa zehn Prozent gesunken ist. Allerdings gebe es keinen Grund auszuruhen, so Reiche. An die Adresse seines Ehrengastes, des Wirtschaftsministers Reiner Haseloff (CDU), gerichtet sagte der Landrat, die Bürgerarbeit könnte künftig noch ein paar Arbeitsplätze schaffen. Der Gast ging in seiner Ansprache darauf nicht ein. Im Moment tritt das Land beim Thema Bürgerarbeit eher auf die Bremse. Der Burgenlandkreis ist bisher nicht in das Projekt einbezogen.

Statt über Bürgerarbeit sprach Haseloff über die Bürger. Er bezeichnete die Menschen im Burgenlandkreis als freundlich und aufgeschlossen. Das sei eine gute Basis für den Tourismus, sagte der Minister. Ähnlich hatte er sich schon vor einem Jahr an gleicher Stelle geäußert. Damals sah er die Landschaft, herausragende Gastronomen und die Himmelswege als touristische Pfunde, mit denen besser gewuchert werden sollte.

Dieses Thema passte zur Vergabe von Stipendien der Stiftung Aufbau Unstrut-Finne. Die offizielle Bestätigung bekam in Freyburg unter anderem Christin Buchheim aus Boblas. Sie studiert in Merseburg Kultur- und Medienpädagogik. Später möchte sie als Kulturmanagerin arbeiten. Mit dem Stipendium - 250 Euro im Monat vom Zementwerk Lafarge in Karsdorf - soll die junge Frau frühzeitig an die Region gebunden werden. Christin Buchheim ist eine von fünf neuen Studentinnen und Studenten, die von der Stiftung gefördert werden. Insgesamt bekommen 24 junge Leute jeweils sechs Semester den Zuschuss. "Ein Student kann immer Geld gebrauchen", freute sich Christin Buchheim, die den Abend ansonsten im Lichthof am Stand des Saale-Unstrut-Tourismusvereins verbrachte, bei dem sie zurzeit ein Praktikum absolviert.